Partnerschaft und Sexualität nach der Geburt
Eine Geburt kann eine Partnerschaft und die Sexualität ganz schön durcheinanderbringen. Was nun? Hier finden Sie Informationen und Tipps, wie Sie mit dieser neuen Situation umgehen können.
Partnerschaft nach der Geburt
Auch für den anderen Elternteil verändert sich durch die Ankunft eines neuen Erdenbürgers sehr viel. Bleiben Sie im Gespräch, teilen Sie einander Ihre Ängste, Sorgen, negativen und positiven Gedanken mit. Es ist wichtig, dass Sie trotz Kind in engem Kontakt bleiben, Ihre Zweisamkeit pflegen, der Sexualität genügend Raum geben und einander gegenseitig unterstützen. Wie Marianne Botta, Autorin des Buches «Mami werden – fit bleiben», als achtfache Mutter ihre Balance gefunden hat, erzählt sie uns im Interview.
Vergessen Sie nie, dass es sehr viel rascher gehen wird, bis Ihr Kind seinen eigenen Weg geht, als Sie sich jetzt vorstellen können. Damit Sie sich nicht durchs Kind auseinanderleben, sollte Ihr Partner (respektive Ihre Partnerin) auch jetzt an erster Stelle stehen. Er oder sie waren vor Ihrem Kind da und werden im besten Fall noch da sein, wenn Ihr Kind ausgezogen ist. Egal wie klein Ihr Kind ist: Es gibt immer eine Möglichkeit, Zeit für die Partnerschaft freizuschaufeln – und wenn es nur eine Stunde pro Woche ist, die Sie ungestört miteinander verbringen können. Bitten Sie Ihren Partner um Mithilfe im Haushalt und in der Kindererziehung, überprüfen Sie, ob die Aufgaben gut verteilt sind, ob Sie beide mit dem jeweiligen Anteil Haushalt/Arbeit/administrativer Tätigkeit zufrieden sind oder ob nach einer gewissen Zeit Änderungen vorgenommen werden müssen. Die meisten Partner oder Partnerinnen wollen heute ihren Anteil an den Aufgaben rund um eine Familie leisten und alles miterleben, die Kinder aufwachsen sehen und sie dabei begleiten. Haben Sie keine Angst, Ihren Partner allein mit den Kindern etwas unternehmen zu lassen oder ihn hüten zu lassen. Er wird dies meistens ganz anders machen als Sie, aber das ist gut so und eine enorme Bereicherung für Ihr Kind.
Sexualität nach der Geburt
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Tipp für den anderen Elternteil
Nach einer Geburt und der Erweiterung der Familie wieder zurück zu einem erfüllenden Sexualleben zu finden, ist meist nicht ganz einfach – weder für Sie noch für Ihre Partnerin. Auch Sie können einiges dazu beitragen, dass sich die Sexualität nach der Geburt neu entwickeln und sogar besser werden kann als je zuvor.
Ist Ihre Partnerin abgekämpft, erschöpft, leidet sie vielleicht noch unter einem Eisenmangel? Kein Wunder, will sie nur noch schlafen und Zeit für sich selbst.
Auch Sie als anderer Elternteil finden sich durch die Geburt des neuen Erdenbürgers in einer komplett neuen Lebenssituation wieder. Sie sind nun zu dritt – oder mehr.
Es lohnt sich, als Paar jetzt besonders liebevoll und geduldig miteinander zu sein.
Vielleicht macht ihr oder Ihnen beiden ein Schlafmangel zu schaffen. Vielleicht braucht Ihre Partnerin Entlastung aber Sie sehnen sich nach der Arbeit nur nach Entspannung. Vielleicht müssen neue Lösungen für die Arbeitsteilung oder neue Familienrituale gefunden werden. Sprechen Sie beide offen über Ihre Bedürfnisse und Ihre Wünsche an den anderen. Und fragen Sie nach, welche Unterstützung Ihre Partnerin sich von Ihnen wünscht.
Zeigen Sie ihr, dass Sie sie auch jetzt begehrenswert finden. Dass Sie sie spüren und ihren Körper neu kennenlernen möchten. Das lohnt sich, denn je wohler sie sich in ihrem Körper fühlt, umso kleiner werden die Hemmungen und umso grösser der Mut, sich wieder an die Sexualität heranzutasten, sich nackt zu zeigen und gehen zu lassen. Seien Sie behutsam und reden Sie miteinander, was Sie beide jetzt möchten und was noch nicht. Je offener Sie das Thema ansprechen, umso eher finden Sie Lösungen. Das lohnt sich, zumal die Geburt bei einer Frau auch sehr viel Positives bewirken kann. Sie hat während der Schwangerschaft ihren Körper viel besser kennengelernt. Weil sie bei der Geburt loslassen musste, kann sie es vielleicht jetzt auch beim Orgasmus besser. All dies kann sexuell zu ganz neuen Höhenflügen führen.