Folsäure Jod und Co in der Schwangerschaft
Der Bedarf an Vitalstoffen wie Folsäure, Jod oder Vitamin D ist während der Schwangerschaft besonders hoch. Was Ihr Körper zur Bedarfsdeckung braucht, lesen Sie hier.
Das Wichtigste in Kürze
- Nehmen Sie bereits vor der Schwangerschaft ein Präparat mit Folsäure ein.
- Würzen Sie während der Schwangerschaft mit jodiertem Salz.
- Sichern Sie Ihren Vitamin-D-Bedarf durch die tägliche Einnahme von Vitamin-D-Tropfen.
- Essen Sie regelmässig fetten Fisch oder nehmen Sie alternativ ein Omega-3-Fettsäure-Präparat ein.
- Andere Nahrungsergänzungsmittel sind nur bei einem nachgewiesenen Mangel oder bei Veganerinnen sinnvoll.
Folsäure und Schwangerschaft
Info
Tipp
Nehmen Sie zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung unbedingt ein Präparat mit 400 Mikrogramm Folsäure ein. Beginnen Sie möglichst vor der Schwangerschaft und führen Sie die Einnahme bis mindestens Ende der 12. Schwangerschaftswoche fort. Dies gilt übrigens auch für Vegetarierinnen sowie Veganerinnen.
Das können Sie sonst noch tun:
- Kaufen Sie Salate und Gemüse möglichst frisch und saisongerecht ein, am besten direkt beim Bauern oder auf dem Markt. Im Winter zum Beispiel liefert frischer Nüsslisalat grosse Mengen an Folsäure.
- Vermeiden Sie lange Lagerzeiten, wässern Sie Salate und Gemüse nicht. Kurzes Spülen reicht meistens aus und schont die Vitamine.
- Da Hitze das Vitamin zerstört, sollten Sie häufig rohes Gemüse und Salat essen.
- Vermeiden Sie zu lange Gar- und Warmhaltezeiten, das Wiederaufwärmen von Lebensmitteln zerstört besonders viel Folsäure.
- Kurzes Dünsten schont das Vitamin am besten.
- Knabbern Sie Nüsse und Kerne, auch sie enthalten reichlich Folsäure.
Für genügend Jod sorgen
Ihre Schilddrüse benötigt für die Hormonproduktion Jod. Die Jodvorräte in Ihrem Körper sind allerdings begrenzt und müssen regelmässig über die Nahrung aufgestockt werden. Lachs und andere Meerfische, aber auch Algen sind gute Jodlieferanten. Diese gehören in der Schweiz nicht zum täglichen Menüplan. Zudem schwankt der Jodgehalt in Lebensmitteln stark (abhängig von der Bodenbeschaffenheit, dem Wasser, dem Tierfutter). Die Schweiz gilt als Jodmangelgebiet.
Weil schwangere Frauen in den ersten Wochen die Hormone für das Kind mitproduzieren und daher doppelt so viel Jod benötigen, kann bei ihnen eher ein Mangel auftreten. Später ist auch die Schilddrüse des Ungeborenen auf die Jodzufuhr über die Mutter angewiesen. Die werdende Mutter selbst spürt übrigens lange Zeit nichts von einer Unterversorgung. Erst bei einem starken Mangel kommt es vermehrt zu Müdigkeit oder einer Gewichtszunahme und noch später zur Ausbildung eines Kropfs.
Für die Gehirnentwicklung des Ungeborenen spielt Jod eine zentrale Rolle, deshalb gilt es, einem Mangel vorzubeugen. In der Schweiz wurde aus diesem Grund bereits 1922 das jodierte Speisesalz eingeführt.
Tipp
Würzen Sie während der Schwangerschaft unbedingt mit jodiertem Salz anstatt mit Meersalz, Himalayasalz, Bouillon, Kräutersalz und ähnlichem. Dies gilt auch für die Stillzeit. Und lassen Sie sich von Ihrer Frauenärztin beraten, ob die zusätzliche Einnahme von Jod bei Ihnen sinnvoll wäre.
Das können Sie sonst noch tun:
- Essen Sie ein- bis zweimal pro Woche gut durchgegarten Bio-Lachs, Scholle, Dorsch, Seezunge, Barsch oder Schellfisch. Algen eignen sich jetzt nicht als Jodquelle, da sie zu viel Vitamin A enthalten können; im Übermass schadet dieses dem Baby.
- Auch Käse enthält Jod.
- Pflanzliche Lebensmittel, die ein bisschen Jod liefern, sind Kiwi, Champignons, Brokkoli, Karotten, Erd- und Cashewnüsse.