Schwangerschaftsdiabetes
Unter Schwangerschaftsdiabetes versteht man einen erhöhten Blutzuckerspiegel der werdenden Mutter. Wir erklären Ihnen, was das genau bedeutet und wie Sie damit umgehen sollten.
Info
Was passiert bei Schwangerschaftsdiabetes?
Die Schwangerschaft bewirkt eine Insulinunempfindlichkeit des mütterlichen Organismus, damit ein Teil der Nährstoffe direkt für das kindliche Wachstum zur Verfügung steht. Bei gesunden Frauen wird diese natürliche Insulinresistenz durch eine Leistungssteigerung der Bauchspeicheldrüse ausgeglichen. Sie produziert entsprechend mehr Insulin, sodass der Zucker abgebaut wird. Bei Schwangerschaftsdiabetes gelingt dies nicht mehr, die Bauchspeicheldrüse kommt mit der Insulinproduktion nicht mehr nach. Der erhöhte Blutzuckerspiegel der werdenden Mutter bedeutet ein gesteigertes Nahrungsangebot für das ungeborene Kind. Als Reaktion darauf produziert der Fötus ständig zu viel Insulin.
Dies wiederum führt zu einer Fehlprogrammierung seines Gehirns, denn das Insulin kreist im Körper des Babys und gelangt dabei unweigerlich ins Zwischenhirn. Dort sind wichtige Regelzentren angesiedelt, die den Stoffwechsel und das Körpergewicht beeinflussen. Als Folge davon sind die Zentren, die das Sättigungsgefühl und die Insulinhemmung steuern, verkleinert; die Regionen, die das Hungergefühl und die Insulinausschüttung steuern, sind jedoch normal gross. Das werdende Kind hat deshalb ein erhöhtes Risiko, im Laufe seines Lebens übergewichtig zu werden und an Typ-2-Diabetes oder später an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden. Auch für die werdende Mutter ist Schwangerschaftsdiabetes gefährlich. Ein besonders grosses und schweres Baby kann im Geburtskanal stecken bleiben und muss unter Umständen mit einem Kaiserschnitt zur Welt gebracht werden. Manche Babys kommen zu früh, weil der Platz in der Gebärmutter zu eng geworden ist oder weil es zu einer Schwangerschaftsvergiftung kommt.
Tipp
Der Routinetest in der Schwangerschaftskontrolle, ob sich Zucker im Harn befindet, ist nicht sehr aussagekräftig.
Lassen Sie von Ihrer Aerztin zwischen der 24. und der 28. Schwangerschaftswoche ein Screening auf Schwangerschaftsdiabetes durchführen. Bei Risikofaktoren wie Uebergewicht früher.