Borretsch
Der Borretsch ist mit seinen strahlend blauen Blüten eine der schönsten Gewürzpflanzen. Er trägt auch viele andere Namen wie Gurkenkönig, Wohlgemut, Borgel, Liebäugel, Herzensfreund und Himmelsstern. Ursprünglich stammt der Name aus dem Lateinischen – «borra» für «Gewebe aus Wolle» –, da die Blätter und Stängel der Borretsch-Pflanze fein behaart sind.
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SortenBorretsch ist eine einjährige Pflanze, die eine Höhe von 70 cm erreichen kann. Es können sowohl die Blätter wie auch die Blüten verwendet werden. Die Blätter haben eine charakteristische, raue und fast stechende Behaarung. Ihr Saft verströmt beim Pflücken bereits das leichte Gurkenaroma. Die wunderschönen himmelblau, auch lila und selten weiss leuchtenden fünfblättrigen Blüten sehen aus wie kleine Sterne. Sie sind ebenfalls essbar und eignen sich als hübsche Dekoration.
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GesundheitssteckbriefBorretsch war ein beliebtes Heilkraut. Heute weiss man allerdings, dass die Pflanze höhere Anteile an Pyrrolizidinalkaloiden enthalten kann. Diese Alkaloide stehen im Verdacht, bei langfristigem oder hohem und häufigem Konsum eine leberschädigende Wirkung zu haben. Aber die Dosis macht ja bekanntlich das Gift. Geringe Mengen (bis drei Gramm pro Tag) an Borretsch stellen in der Regel kein Problem dar.
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SaisonMai bis Oktober.
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Säen / PflanzenDer pflegeleichte Borretsch gelingt leicht, wenn er direkt ins Beet ca. 3 cm tief in den Boden oder Topf gesät wird. Ein Vorziehen ist nicht notwendig. Der ideale Zeitpunkt, um Borretsch zu säen, ist zwischen Mitte April und Anfang Mai. Oftmals säen sich auch Pflanzen aus dem Vorjahr selbst aus. Der Borretsch liebt es sonnig und windgeschützt. Er ist ausserdem eine ausgezeichnete Bienenpflanze.
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ErntenJe jünger der Borretsch, desto kleiner und zarter sind seine Blättchen. Im Sommer hingegen werden seine Blätter gross und bekommen eine Art rauer Behaarung, die eine sensible Magenschleimhaut reizen können. Borretsch findet man am ehesten auf dem Wochenmarkt und weniger im Supermarkt.
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KüchentippsDer delikate Gurkengeschmack sorgt immer für eine besondere Frische in Dips, Saucen und Salaten. Der Borretsch lässt sich ideal kombinieren mit Schnittlauch, Petersilie, Sauerampfer, Kresse oder Pimpinelle. Die Blätter sollte man nicht zu stark erhitzen, da sie dazu neigen, dabei ihr Aroma zu verlieren. Saucen sollte man deshalb immer erst etwas auskühlen lassen, ehe man sie mit Borretsch verfeinert. Auch zum Trocknen ist das Kraut aus demselben Grund nicht geeignet. Das Einlegen in Öl oder auch in Essig ist daher der bessere Weg, um den Geschmack zu konservieren. Die Blüten eignen sich hervorragend zum Garnieren oder als dekorative Eisblüte (im Eiswürfel) für einen Sommerdrink.
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Geschmackskombinationen mal andersDessertvorschlag Blau in Blau. Wird Wacholder in Panna cotta mitgekocht, entsteht eine wunderschöne blau-rosa Farbe. Die Vollendung macht die Dekoration mit Borretschblüten. Dieses spezielle Dessert ist nicht nur eine Geschmacksharmonie, sondern auch eine Augenweide.
Zucchetti-Gurken-Salat mit Borretsch
Für 4 Personen
2 Zucchetti, in ½ cm dünne Scheiben geschnitten
1 Bundzwiebel
2 Nostranogurken, mit Sparschäler dünne Streifen abgeschält
50 g Haselnüsse, geröstet, grob gehackt
2 EL Aceto Balsamico Bianco
4 EL Haselnussöl oder Olivenöl
2 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Nach Belieben Schnittlauch und Petersilie, fein gehackt
Borretschblüten
Zubereitung:
Gehackte Haselnüsse in einer Bratpfanne ohne Öl rösten. Beiseite legen. Zucchetti in 2 EL Olivenöl leicht anbraten, fein geschnittene Frühlingszwiebel beigeben, kurz mitbraten. Zucchetti und Gurken mit Salatsauce und Haselnüssen vermischen. Mit Borretschblüten garnieren.