Medikamenten-Mangel in der Schweiz: So unterstützen wir Sie
Zahlreiche Medikamente sind in der Schweiz gerade nicht erhältlich. In diesem Artikel erfahren Sie die Gründe für die Engpässe – und was wir gemeinsam tun können, wenn Sie betroffen sind.
Kurz und einfach
Meistens gibt es aber gute Ersatz-Medikamente.
Ihre Apotheke unterstützt Sie bei der Suche danach.
Besonders praktisch ist die Online-Apotheke Zur Rose.
Elon Musk und andere Prominente traten im letzten Jahr eine Lawine los: Sie priesen das Medikament Ozempic in den sozialen Medien als Wundermittel zum Abnehmen an. Etliche Erfahrungsberichte auf Instagram, Facebook und TikTok sowie eine breite mediale Berichterstattung sorgten für Reichweite – die Nachfrage nach dem Medikament schnellte in die Höhe. Das Problem: Ozempic ist ein Diabetes-Medikament und nicht zur reinen Gewichtsabnahme zugelassen. Abnehmwillige erhalten das Medikament deshalb off-label, also ausserhalb des behördlich bewilligten Verwendungszwecks auf eigene Verantwortung. Aufgrund des dadurch stark gestiegenen Absatzes kam es zu Lieferengpässen. Der Medikamenten-Hersteller liefert deshalb nur noch kontingentiert. Die auf das Medikament angewiesenen Diabetes-Betroffenen können somit nicht mehr ausreichend versorgt werden.
Eine deutlich gestiegene Nachfrage kann also dazu führen, dass Medikamente vorübergehend nicht mehr erhältlich sind. Das war auch im letzten Winter spürbar, als wegen der aussergewöhnlich langen und heftigen Grippe-Saison deutlich mehr fiebersenkende und schmerzstillende Medikamente benötigt wurden. Die Hersteller kamen mit der Produktion nicht mehr nach und konnten nur einen Teil der bestellten Mengen liefern. Die betroffenen Medikamente waren deshalb vorübergehend nur schwer oder gar nicht erhältlich.
Nebst grosser Nachfrage gibt es noch weitere Gründe, weshalb in der Schweiz wie auch in unseren Nachbarländern immer mehr Medikamente fehlen:
Problematische Abhängigkeit vom Ausland
Rund 80 Prozent der für Medikamente benötigten Roh- und Wirkstoffe stammen aus China und Indien. Um Kosten zu sparen, wird zudem die Produktion von Medikamenten immer mehr ganz in Billiglohnländer ausgelagert.
Werden Rohstoffe nicht geliefert oder kommt es zu Schwierigkeiten in den produzierenden Fabriken, gelangen die betroffenen Medikamente nicht oder erst verspätet nach Europa und in die Schweiz.
Verzögerungen durch Pandemie und Krieg
Viele für die Produktion von Medikamenten benötigten Rohstoffe sind aufgrund der Covid-19-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine schwer oder vorübergehend nicht erhältlich. Das betrifft neben den für Arzneimittel benötigten Wirk-, Hilfs- und Füllstoffen auch Verpackungsmaterial – beispielsweise Ampullen und Spezialglas für flüssige Medikamente, Plastik und Alufolie für Blister-Verpackungen oder Papier für Beipackzettel sowie Karton für Medikamenten-Schachteln.
Wegen der harten Lockdowns in China waren ausserdem Rohstoff-Lieferungen und Medikamenten-Produktion für lange Zeit unterbrochen. Nach dem abrupten Ende der chinesischen Covid-Schutzmassnahmen kam es zu zahlreichen Krankheitsausfällen. Das führte zusätzlich zu Verzögerungen bei der Produktion und Lieferung von Medikamenten.
Störungsanfällige Arzneimittel-Lieferketten
Aufgrund der Produktion in Billiglohnländern werden weltweit sehr viele Waren transportiert. Auch viele Medikamente sind lange unterwegs, bis sie von den asiatischen Fabriken in die Schweiz gelangen.
Um Kosten zu sparen, sind globale Lieferketten straff organisiert. Kommt es auf dem Transport nur an einer Stelle zu Verzögerungen, entsteht ein Domino-Effekt. Deshalb können auch kleine Probleme – zum Beispiel Stau beim Einlaufen eines Transportschiffs in einen Hafen – sofort grosse Auswirkungen auf die ganze Lieferkette haben und eine Medikamenten-Lieferung verzögern.
Fachkräftemangel begünstigt Engpässe in der Schweiz
Nicht lieferbare Medikamente – hier gibt es Engpässe
Medikamentenmangel: Gut zu wissen
Sollte ein von Ihnen benötigtes Medikament vorübergehend nicht erhältlich sein, findet Ihre Apotheke kostenlos heraus, welches Medikament sich für Sie als Ersatz eignet, bis Ihr Medikament wieder erhältlich ist.
Es kann sein, dass ein Ersatz-Medikament mit demselben Wirkstoff eine andere Darreichungsform hat – etwa Brausetabletten statt Tabletten zum Schlucken. Manchmal ist auch ein Ausweichen auf eine andere Stärke nötig; Sie nehmen dann beispielsweise statt der üblichen zwei Tabletten à 100 mg eine Tablette à 200 mg.
Es ist trotz Mangellage nicht nötig, mehr Medikamente als üblich zu kaufen. Wer regelmässig Medikamente einnimmt, sollte maximal einen Vorrat für drei Monate zu Hause haben.
Zur Rose unterstützt CONCORDIA-Versicherte
Selbstverständlich können Sie Ihre Medikamente weiterhin auch in Ihrer Arztpraxis oder einer stationären Apotheke beziehen.