Neugierig auf Lebensmittel: Was der Bauer nicht kennt …
Amaranth, Kimchi, Topinambur oder gar Insekten auf dem Speiseplan? Neue Lebensmittel fordern heraus: soll ich? Oder soll ich nicht? Wagen Sie es! Probieren Sie Neues und bereichern Sie so Ihren Speiseplan und Alltag.
Es gibt wohl für jeden Menschen Lebensmittel, bei dem er streikt. Die Farbe, die Konsistenz oder die Form gefallen nicht. Wir zweifeln an Lebensmitteln, die uns nicht geläufig sind, die wir nicht kennen, oder die uns seltsam vorkommen. Unsere Ernährungsexpertin hat einige Tipps und Rezepte für Sie, die Ihnen Neues auf den Teller bringen.
Amaranth – das Pseudogetreide
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Rezept: Pflaumen-Amaranth-Riegel
Zutaten für ca. 16 Stück
- 100 g entsteinte Dörrpflaumen in kleinen Stücken
- 40 g Kürbiskerne, grob gehackt
- 40 g Sonnenblumenkerne
- 50 g Amaranth-Pops
- 100 g Haferflocken
- 120 g flüssiger Honig
- 1 Eiweiss, verklopft
Vermischen Sie die Dörrpflaumen und Kerne mit den Haferflocken in einer Schüssel. Geben Sie Honig und Eiweiss bei und mischen Sie nochmals gut durch. Geben Sie die Masse auf ein mit Backpapier belegtes Blech, bedecken Sie alles mit einem zweiten Backpapier und streichen Sie die Masse rechteckig ca. 18 x 24 cm aus (ca. 1 cm dick). Entfernen Sie das obere Backpapier.
Backen Sie die ausgestrichene Masse für ca. 25 Minuten in der Mitte des auf 160 Grad vorgeheizten Ofens. Nehmen Sie das Blech heraus und schneiden Sie die noch heisse Masse in Stängel von ca. 3 x 9 cm. Lassen Sie die Stängel auf einem Gitter auskühlen. Trennen Sie die Riegel durch Backpapier und lagern Sie sie lagenweise. In einer Dose können Sie sie kühl und trocken ca. 1 Woche aufbewahren.
Tipp
Statt getrockneten Pflaumen können Sie auch andere Dörrfrüchte. Alle Kerne lassen sich beliebig durch andere Kerne oder Samen austauschen.
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Rezept: Amaranth-Granola
Ergibt ca. 12 Portionen à 50 g, total ca. 600 g
- 100 g Amaranth
- 200 g grobe Haferflocken
- 100 g Baumnusskerne oder Nussmischung grob gehackt
- 50 g Sonnenblumen- oder Kürbiskerne
- 4 EL Leinsamen
- 2 EL flüssiger Honig
- ½ dl Rapsöl
- 2 TL Zimt
- 1 TL Vanillezucker
- 1 Prise Salz
Geben Sie Amaranth, Haferflocken, Leinsamen, Nüsse und Kürbiskerne sowie Vanillezucker und Salz in eine grosse Schüssel. Mischen Sie Zimt, Honig und Rapsöl darunter. Verteilen Sie alles ca. 1 cm dünn auf einem mit Backpapier belegten Blech.
Heizen Sie den Ofen auf 150 Grad vor. Backen Sie das Amaranth-Granola ca. 30 Minuten in der Mitte des Ofens, nach der Hälfte der Backzeit umrühren. Lassen Sie es nach dem Backen gut auskühlen. Mischen Sie das Granola beliebig mit gehackten Dörrfrüchten oder getrockneten Cranberries – ganz nach Ihrem Geschmack.
Tipp
Bewahren Sie das Granola in einem Vorratsglas auf. So bleibt es mindestens zwei Wochen frisch.
Kimchi – Sauerkraut der Koreaner
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Rezept: Kimchi hausgemacht
Für ein Einmachglas von ca. 3 Litern
- 1 kg Chinakohl, längs halbiert, in feine Streifen schneiden
- 20 g Salz/Meersalz jodfrei
- 2 rote Chilis oder 50 g Gochugaru (koreanisches Chilipulver)
- 2 Knoblauchzehen
- 20 g Ingwer
- 2 EL Zitronensaft
- 1 EL Rohzucker
- 2 EL Fischsauce
Mischen Sie Chinakohl und Salz in einer Schüssel bis sich Flüssigkeit bildet. Füllen Sie alles in ein Einmachglas. Schliessen Sie das Glas und beschweren Sie es mit einem Gewicht aus Ton oder einem mit Wasser gefülltem Plastiksack. Lassen Sie es nun zugedeckt bei Raumtemperatur ca. 48 Stunden ziehen. Spülen Sie den Chinakohl danach kalt ab und lassen Sie ihn gut abtropfen.
Nun geht es weiter mit dem Fermentieren:
Pürieren Sie die Chilis mit allen restlichen Zutaten zu einer feinen Paste. Mischen Sie sie gut mit dem Chinakohl. Füllen Sie nun alles in ein sauberes, mit heissem Wasser ausgespültes Einmachglas bis zum Rand und drücken Sie alles gut an. Decken Sie das Glas mit Klarsichtfolie zu und verschliessen es danach mit dem Deckel.
Lassen Sie den Kimchi an einem dunklen Ort zwei bis drei Tage bei Zimmertemperatur stehen bis sich Blasen gebildet haben. Heben Sie Deckel und Frischhaltefolie an, damit die entstandenen Gase (Milchsäuregärung) entweichen können. Verschliessen Sie den Schraubdeckel bis zum ersten spürbaren Widerstand, sodass entstehende Kohlensäure gerade noch entweichen kann. Nach ca. fünf weiteren Tagen ist die Masse ausreichend fermentiert und angesäuert.
Im Einmachglas verschlossen hält der Kimchi rund drei Monate. Den fertigen Kimchi können Sie gut zu Fisch und Fleisch, Burger oder zu Salaten geniessen.
Neue Fettaromen
Topinambur – aus alt mach neu
Vielleicht haben Sie Topinambur im Garten und wissen es gar nicht! Sie ist verwandt mit der Sonnenblume. Topinambur – auch Erdbirne oder Jerusalem-Artischocke genannt – ist ein einheimisches Wurzelgemüse, das vom Spätherbst bis zum Frühling Saison hat. Topinambur, Pastinaken und andere Wurzelgemüse gehörten früher zu den Grundnahrungsmitteln, bis sie durch die Kartoffeln verdrängt wurden. Die Topinambur-Knollen lassen sich wie Kartoffeln zubereiten.
Die jungen, unterirdischen Triebe, die man beim Ausgraben im späten Frühjahr findet, schmecken wie zarte Spargelspitzen. Einfach gründlich waschen, von den feinen Würzelchen befreien und mit einer Kräuter-Mayonnaise servieren oder unter Rohkostsalate mischen.