Bei Osteoporose werden die Knochen brüchig. Das Bild zeigt eine Wirbelsäule. Rückenschmerzen unklarer Ursache können ein Symptom für Osteoporose sein.

Osteoporose: Wenn die Knochen brüchig werden

Osteoporose, Knochenschwund – Das ist eine Alterserscheinung, die vor allem Frauen betrifft. Oder etwa nicht? In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Krankheit; über Symptome, Ursachen, Risikofaktoren sowie die Diagnose. Zudem erhalten Sie von unserem Team vom Gesundheitskompass Antworten auf die häufigsten Fragen zur Behandlung der Osteoporose.

   Kurz und einfach

Osteoporose macht die Knochen brüchig.
Das heisst, die Knochen brechen schneller.
Frauen haben öfter Osteoporose als Männer.
Ältere Menschen sind öfter betroffen.
Es gibt Medikamente dagegen.
 

Eine Frau hält sich den Rücken. Rückenschmerzen unklarer Ursache können ein Symptom für Osteoporose sein. Sie erscheinen hart und starr, doch Knochen sind lebendes Gewebe. Ständig wird es umgebaut und stellt sich auf neue Beanspruchungen ein. Beim gesunden Knochen halten sich Abbau und Aufbau die Waage. Im Durchschnitt ist die maximale Knochenmasse bereits im Alter von 30 Jahren erreicht. Danach setzt ein jährlicher Rückgang der Knochenmasse um bis zu 1 % ein.

Wie entsteht Osteoporose?

Bei Osteoporose entsteht ein Ungleichgewicht im Aufbau und Abbau der Knochenmasse. Sie wird vermehrt abgebaut und dadurch geschwächt. Dieser Knochenschwund verläuft zumeist schleichend, ohne dass die Betroffenen etwas davon bemerken. Häufig wird die Osteoporose erst erkannt, wenn es ohne erkennbare Ursache zu Knochenbrüchen kommt.

Neben Knochenbrüchen kann sich die Krankheit in Skelettverformungen, z. B. der sogenannte Witwenbuckel, und damit verbundenen Schmerzen äussern.

Wer ist besonders von Osteoporose betroffen?

Etwa 20 % der Frauen und 7 % der Männer über 50 Jahren erkranken an Osteoporose. Insgesamt zählt die Schweiz rund 400'000 Fälle von Osteoporose (Quelle: Rheumaliga Schweiz). Die Krankheit kann auch in jungen Jahren auftreten, zum Beispiel in Folge einer erblichen Veranlagung. Überwiegend betrifft sie jedoch ältere Menschen und mehrheitlich Frauen.

Die Wahrscheinlichkeit, sich ab dem 50. Lebensjahr osteoporosebedingt einen Knochenbruch zuzuziehen, liegt in der Schweiz

  • für Frauen durchschnittlich bei 51 %
  • für Männer durchschnittlich bei 20 %

Im Alter von 80 Jahren besteht bei rund 40 % aller Menschen eine Osteoporose. Doch wieso sind mehrheitlich Frauen davon betroffen? Neben allgemeinen Einflussfaktoren, wie zum Beispiel mangelnde Bewegung oder unausgewogene Ernährung, spielt bei Frauen der Östrogenmangel, der sich mit der Menopause einstellt, eine grosse Rolle.

Eine Einschätzung zu Ihrem Osteoporose-Risiko erhalten Sie über den Onlinetest der Rheumaliga

 

Welche Faktoren können eine Osteoporose begünstigen?

Familiäre Veranlagung sowie der normale Prozess der Knochenalterung können eine Rolle spielen.

Des Weiteren gibt es Faktoren, die Osteoporose begünstigen können:

  • Wenig körperliche Aktivität, Bewegung, Sport
  • Calcium-Mangel
  • Vitamin-D-Mangel
  • Östrogen-Mangel
  • Übermässiges Trinken von Alkohol
  • Übermässiges Rauchen

Was sind typische Symptome für Osteoporose?

Rechtzeitig erkannt, kann man den Knochenschwund behandeln und seinen Folgen vorbeugen. Da Osteoporose anfänglich meist symptomfrei verläuft, wird die Krankheit eher zu spät festgestellt.

Anzeichen für möglichen Knochenschwund sind:

  • Rückenschmerzen unklarer Ursache
  • Buckelbildung, Rundrücken (Verkrümmung der Wirbelsäule)
  • Abnahme der Körpergrösse um mehr als 4 cm

Im fortgeschrittenen Stadium können Knochen sogar spontan brechen. Das heisst, ohne dass ein Unfall oder sonstige Gewalt eingewirkt hätten. Am häufigsten treten Brüche der Wirbelknochen auf, verbunden mit starken Rückenschmerzen.

Wie wird Osteoporose festgestellt?

Am Anfang steht das Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Sie oder er wird Sie nach Anzeichen und möglichen Risikofaktoren befragen sowie allenfalls zusätzliche Untersuchungen veranlassen.

Knochendichtemessung
Es gibt verschiedene Verfahren, welche die Knochendichte messen. Eine der einfachsten Methoden misst per Ultraschall die Knochendichte am Fersenbein. Aus den Werten können sich bei über 60-Jährigen Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche ergeben.

Eine zuverlässige Methode, auch für unter 60-Jährige, bedeutet die DXA-Messung (Doppel-Energie-Röntgenabsorptiometrie). Dabei messen schwache Röntgenstrahlen die Knochendichte an der Lendenwirbelsäule und am Oberschenkelhals.

Wie wird Osteoporose behandelt?

Das Ziel einer Osteoporosebehandlung ist, den Krankheitsfortschritt zu verzögern und das Risiko von Knochenbrüchen zu senken. Die Therapie umfasst verschiedene Ansätze, die individuell zusammengestellt werden:

  • Medikamentöse Behandlung
  • Calcium-, Vitamin-D-Ergänzung
  • Bewegung (Kraft- und Gleichgewichtstraining) und Sturzprävention

Medikamentöse Behandlung von Osteoporose

Es gibt eine Reihe hochwirksamer Medikamente, die das Fortschreiten der Osteoporose verlangsamen können. Diese Medikamente gibt es in Form von Tabletten oder als Infusion zur intravenösen Verabreichung.

Wie wirken Osteoporose-Medikamente?

  • Sie verhindern den weiteren Knochenabbau.
  • Sie stärken den Knochenaufbau.
  • Oder sie kombinieren beide Wirkungsweisen.

Lassen Sie sich in jedem Fall sehr gut von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin aufklären und stellen Sie gezielte Fragen zur Verabreichungsart, Häufigkeit der Einnahme, Wirkungen und Nebenwirkungen des vorgeschlagenen Medikamentes.

Der Erfolg einer medikamentösen Therapie hängt davon ab, dass diese konsequent und korrekt durchgeführt wird. Setzen Sie Ihre Therapie nicht eigenmächtig ab, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden, sondern kontaktieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag «Medikamente richtig einnehmen».

Welche Fragen zu Osteoporose beantworten die Beraterinnen und Berater des Gesundheitskompasses am häufigsten?

Fragen zur medikamentösen Behandlung der Osteoporose stehen im Vordergrund. Die zur Verfügung stehenden Medikamente haben eine hohe Wirksamkeit, können aber unangenehme Nebenwirkungen oder Folgen haben. Das heisst jedoch nicht, dass diese bei jedem Patienten in gleichem Umfang oder Stärke auftreten. 

Wie wirken diese Medikamente und was ist zu beachten?

Die aktuellen Medikamente wirken ausgewiesen positiv auf die Osteoporose. Sie unterscheiden sich jedoch in Bezug auf:

  • die Verabreichungsart, Tabletten oder Infusion
  • die Häufigkeit der Einnahme oder Verabreichung, 1x wöchentlich bis 1x jährlich
  • mögliche Nebenwirkungen und Konsequenzen bei Therapieabbruch

Deshalb ist es wichtig, dass Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin nicht nur ein Medikament vorstellt, sondern Ihnen die Unterschiede der verschiedenen Medikamente aufzeigt und seine bzw. ihre Empfehlung begründet.

Ist die Knochensubstanz bereits abgebaut, ist nur eine medikamentöse Behandlung wirksam und kann Knochenbrüche verhindern. Eine alternative Behandlung zur medikamentösen Therapie ist bei einer bereits bestehenden Osteoporose nicht möglich. Deshalb ist es wichtig, dass Sie viele Informationen zu den verschiedenen Medikamenten erhalten, damit Sie sich überzeugt für eine Behandlung entscheiden können.

Wenn Sie unsicher sind, welche Behandlung für Sie die beste ist, können Sie sich auch von Ihrem Hausarzt in einer Osteoporose-Sprechstunde anmelden lassen. Solche Sprechstunden gibt es z. B. in grösseren Zentrumsspitälern und erfahrene Fachärzte beantworten dort Ihre Fragen.

Haben Sie Fragen zur Osteoporose oder der Behandlung?

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