Solidarität beginnt im Kleinen
Solidarität braucht es nicht nur in Krisenzeiten. Von der Nachbarschaftshilfe bis zur Unterstützung von sozialen Projekten in der Schweiz und der ganzen Welt: Unzählige Personen setzen sich in ihrer Freizeit schon seit Jahren mit grossem Aufwand für Mitmenschen ein, zeigen sich solidarisch. Stellvertretend für diese berichten wir hier vom vielfältigen Engagement von CONCORDIA-Mitarbeitenden.
Kurz und einfach
Das ist auch die Grundidee einer Krankenversicherung.
Wir stellen fünf solidarische Mitarbeitende der CONCORDIA vor.
Sie setzen sich auch in ihrer Freizeit für andere ein.
Solidarität ist als Krankenversicherung für uns eine Selbstverständlichkeit. Sie ist unser Wesenskern. Es geht um Solidarität zwischen Gesunden und Kranken. Doch das ist nur ein Bereich, in dem Solidarität das Fundament bildet.
Tagtäglich setzen sich Menschen für andere ein. Es geht um das Miteinander, darum, füreinander da zu sein. Einfach für ein Dankeschön, für ein Lächeln, für das gute Gefühl, jemandem geholfen zu haben. Umso mehr freuen wir uns, dass Mitarbeitende der CONCORDIA den Solidaritätsgedanken auch im Privaten pflegen und leben; so wie Elena, Miguel, Rahel, Donato und Anna-Rita.
So leben unsere Mitarbeitenden Solidarität
Mir ist es wichtig, mein Glück zu teilen.
«Mein Herzensanliegen heisst Coeur en Or. Dieses Projekt habe ich zusammen mit meinem Mann und meiner Schwester ins Leben gerufen, um Strassenkinder in der senegalesischen Stadt Saint Louis zu unterstützen. Aktuell haben wir sechs Festangestellte, denen wir einen kleinen Lohn bezahlen. Vor fünf Jahren haben wir eine Tagesstätte eröffnet. Dort bieten wir jeden Freitag bis zu 200 Kindern eine Mahlzeit an. Etwa 80 Kinder pro Woche können bei uns duschen, Kleider waschen und Zähne putzen. Wichtig ist auch die medizinische Erstversorgung und bei ernsteren Fällen die Begleitung ins Spital. Zudem organisieren wir sportliche, spielerische und kreative Aktivitäten. Und einmal im Jahr veranstalten wir in Saint Louis ein Musikfestival für den Kulturaustausch zwischen der Schweiz und Senegal.
Unsere Tätigkeiten finanzieren wir mit Privatspenden, kulturellen Aktivitäten, Projekten mit Schulen und Kirchgemeinden sowie Stiftungen. Dazu haben wir den Verein Coeur en Or Suisse gegründet. Das Jahr 2020 war auch für uns schwierig. Wegen des neuen Coronavirus mussten wir unsere Aktivitäten ins Freie verlagern. Gegen Ende des Jahres konnte die Tagesstätte jedoch wieder öffnen.»
Elena Fischer leitet das Support-Team für unser Kundenportal myCONCORDIA. Die ausgebildete Mediamatikerin arbeitet seit vier Jahren bei der CONCORDIA. Sie hofft, bald wieder unbeschwert nach Senegal reisen zu können.
Solidarisches Handeln
Mein Verein hat immer weniger Mitglieder. In einem gewissen Sinn könnte man sagen: Ziel erreicht.
«Ich bin nun schon seit 17 Jahren Präsident der A.I.P.E.L. mit vollem Namen: Asociación de Inválidos y Pensionistas Españoles de Lucerna.
Das Ziel unserer Vereinigung ist es, die spanische Gemeinschaft in der Region zu unterstützen und die Integration der Mitglieder zu fördern. In den 1970er-Jahren gab es in der Zentralschweiz viele Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter aus Spanien. Gleichzeitig fehlten soziale Angebote für diese Menschen. Insbesondere Betagte und Invalide drohten sowohl in der Schweiz wie auch bei einer allfälligen Rückkehr nach Spanien durch die Maschen zu fallen. Deshalb wurde die A.I.P.E.L. gegründet. Einst hatten wir mehrere Hundert Mitglieder. Heute sind es noch gut 150. Wie so viele Vereine sind wir von einem Mitgliederschwund betroffen. In unserem Fall ist das auf eine gewisse Weise aber auch ein gutes Zeichen: Bei den Integrationsbemühungen waren wir durchaus erfolgreich, sodass unser Angebot nicht mehr so dringend notwendig ist. Ganz sterben lassen möchte ich meinen Verein dennoch nicht.
Unter normalen Umständen sind unser Lokal und unsere Aerobic-Kurse für die älteren Mitglieder noch immer willkommene Gelegenheiten zum geselligen Austausch. Und an unser Weihnachtsessen kommen weiterhin jeweils rund 70 Leute. Nach der Pause im Jahr 2020 hoffen wir, es dieses Jahr wieder durchführen zu können.»
Miguel Sanchez arbeitet als System Controller. Der Vater von elf Kindern startete soeben in sein 30. Beschäftigungsjahr bei der CONCORDIA.
Solidarisch Verantwortung übernehmen
Gerade während der Pandemie konnten wir schon viele Eltern entlasten.
«Seit drei Jahren bin ich aktive Leiterin in der Pfadi Ballwil und führe dort Mädchen von der fünften Klasse bis zur zweiten Oberstufe. Die Leitung dieser Gruppe teile ich mit einigen Kolleginnen. Jeden zweiten Samstagnachmittag haben wir einen Anlass mit den Mädchen, und im Sommer verreisen wir zusammen mit den Jungs für zwei Wochen ins Zeltlager. Wir verbringen die meiste Zeit draussen, machen Spiele und Sport, jagen Bösewichte oder übermitteln geheime Botschaften. In der Pfadi knüpft man Freundschaften fürs Leben und lernt früh, Verantwortung zu übernehmen.
Mit unserer Arbeit können wir die Eltern für eine gewisse Zeit entlasten und den Kindern gleichzeitig unvergessliche Erlebnisse bieten. Auch in der turbulenten Phase des vergangenen Jahres versuchten wir, unter Berücksichtigung der nötigen Vorsichtsmassnahmen unseren Pfadialltag aufrechtzuerhalten. Während der Corona-Pandemie waren und sind denn auch viele Familien besonders froh um unser ehrenamtliches Engagement.»
Rahel Fecker ist Lernende Kauffrau bei der CONCORDIA-Agentur Emmen im Kanton Luzern. Sie ist froh, dass Corona ihre Ausbildung bisher nicht durcheinandergebracht hat. Demnächst steht ihre Lehrabschlussprüfung an.
Solidarisches Miteinander im Alltag
Ich bewundere ihre Lebensfreude.
«Durch meine Tätigkeit im Zivilschutz bin ich auf die Arbeit von insieme aufmerksam geworden. Das ist eine Vereinigung, welche unter anderem Ferien- und Freizeitangebote für Menschen mit einer Beeinträchtigung organisiert. Inzwischen habe ich nun selbst schon einige Ferienlager mitgeleitet und diese Erfahrung so cool gefunden, dass ich mich auch für die Freizeitangebote als Betreuer gemeldet habe. Ausserdem bin ich neu in der Theatergruppe des Vollgastheaters, welches ebenfalls von insieme organisiert wird. Ich verbringe einfach gerne Zeit mit den Menschen, die ich bei diesen Engagements kennengelernt habe. Sie sind so ehrlich. Und trotz ihrer Beeinträchtigung sind sie voller Lebensfreude. Das bewundere ich.»
Donato Allemann arbeitet seit 2018 bei der CONCORDIA. Er ist dafür verantwortlich, dass Briefrechnungen in einer guten Qualität eingescannt werden, sodass wir sie optimal weiterverarbeiten können.
Solidarität leben
Solidarität ist für mich ein sehr wichtiger Wert.
«In meiner Freizeit engagiere ich mich für Zoé4life. Diese Organisation unterstützt krebskranke Kinder, ihre Familien und die Forschung. Meine Haupttätigkeit ist das Fundraising. Erst kürzlich haben wir alles in Bewegung gesetzt, um einer Familie in der Gegend zu helfen. Nach zwei gesundheitlichen Rückfällen gab es leider keine Behandlungsmöglichkeiten mehr und die Familie musste sich auf den Abschied von ihrem Sohn vorbereiten. Um zu verhindern, dass diese Familie in finanzielle Not gerät – was unter diesen schrecklichen Umständen leider allzu oft der Fall ist –, haben wir für sie ein Konto eröffnet und um Spenden gebeten. Ich bin froh, sagen zu dürfen, dass mich meine Kolleginnen und Kollegen bei dieser Sammlung sehr unterstützt haben.
Natürlich haben nicht alle die finanziellen Mittel, um Geld zu spenden. Es ist aber trotzdem möglich, einen Beitrag zu leisten. Ein Beispiel unter vielen: An meinem 50. Geburtstag habe ich die Gäste gebeten, anstelle eines Geschenks etwas in eine bereitgestellte Box zu geben. Die Gäste konnten zum Beispiel einen Umschlag oder einfach einen Geldschein in die Box legen. Die vergangenen Monate waren für alle besonders hart. Auch die gemeinnützigen Organisationen wurden nicht verschont, da viele der geplanten Veranstaltungen abgesagt werden mussten. Deshalb zählt in dieser Zeit jeder Beitrag.»
Anna-Rita Rosselet-Savona arbeitet bei der Agentur Cernier im Kanton Neuenburg. Ihr grosses Abenteuer bei der CONCORDIA nahm im August 2001 seinen Anfang.