Knabe liest Buch mit seiner Schwester im Hintergrund

Die Stiftung Hopp-la bewegt Generationen

Eine Stiftung, die Bewegung in die Generationen bringt: das ist Hopp-la. Sie setzt sich dafür ein, generationengerechte Räume zu schaffen, in denen sich Jung und Alt gemeinsam begegnen und bewegen können.

Eine ganze Generation in Bewegung. Ein Mutter, ihre beiden Kinder und die Grossmutter testen zusammen ihre Balance auf einem Geräte im Bewegungspark der Stiftung Hopp-la

Im Gespräch mit Geschäftsführerin Debora Junker-Wick zeigt CONCORDIA-Bewegungsexpertin Denise Rudin auf, warum generationengerechte Begegnungs- und Bewegungsräume für den gesellschaftlichen Zusammenhalt wichtig sind.

 

 

 

Bild: Alex Kaeslin

Debora Junker-Wick, welche Ziele verfolgen Sie mit Hopp-la? 
Wir fördern öffentliche Begegnungs- und Bewegungsräume für Jung und Alt. Dank intergenerativ nutzbaren Spiel- und Bewegungsgeräten soll ein Miteinander anstatt ein Nebeneinander ermöglicht werden. Wir unterstützen zudem die Bekämpfung der körperlichen Inaktivität*, die leider heutzutage in unserer Bevölkerung immer mehr zunimmt. Diese Bewegungsarmut kann Probleme hervorrufen – wir sprechen hier von den sogenannten Zivilisationskrankheiten. So leidet zum Beispiel ein grosser Teil der Bevölkerung an chronischen Rückenschmerzen, Bluthochdruck oder Übergewicht.

*Anmerkung der Redaktion
Gemäss einer aktuellen Umfrage des Magazins 50Plus bei ihren Leserinnen und Leser zum Thema Gesundheit und Fitness, empfinden 44 % der befragten Personen die mangelnde Bewegung als grösste Gefahr für die Gesundheit. Gerade einmal zwei Prozent geben an, dass Familie oder Freunde ihre Antreiber für Sport und Bewegung sind.

Vor fünf Jahren haben Sie, nach Ihrer Masterarbeit zu «intergenerativer Bewegungsförderung im öffentlichen Raum», die Stiftung Hopp-la mitinitiiert. Warum ist das Thema in der heutigen Zeit so wichtig? 
«Intergenerativ» meint «Generationen verbindend», unterschiedliche Altersgruppen zusammenbringen. In unserer Gesellschaft gibt es immer mehr ältere Menschen. Wir leben viel länger miteinander zusammen. Generationen sollen diese Zeit miteinander nutzen, sich nicht auseinanderleben. Durch den Kontakt untereinander soll mehr Solidarität entstehen. Ein weiteres Problem ist die Verdichtung in den Wohnräumen. Die wenigen Freiräume, die uns allen zur Verfügung stehen, sollten so gestaltet werden, dass sie allen Generationen gerecht werden und eine Durchmischung fördern. Das erreichen wir zum Beispiel mit unseren Hopp-la Bewegungsparks.

Was unterscheidet einen Hopp-la-Bewegungspark von einem normalen Spielplatz? 
Wir verbinden die Bedürfnisse der älteren Menschen sowie die der Kinder und bringen diese zusammen. Hopp-la hat hierfür neue Spiel- und Bewegungsgeräte entwickelt, welche den gegenseitigen Austausch und die Interaktion von Jung und Alt fördern. Kraft, Koordination und Geschicklichkeit werden auch durch Bewegung in naturnahen Bereichen bei Rollen-, Erkundungs- oder Gestaltungsspiele mit Wasser, Holz oder Sand trainiert.

Wie funktionieren Ihre Theorien in der Praxis? Gibt es nicht auch Hürden zwischen den Generationen? 
Es ist sicher wichtig, dass wir Menschen sensibilisieren. Ältere Menschen müssen sich zuerst daran gewöhnen, dass sie den öffentlichen Raum aktiv nutzen dürfen und sollen, dass sie nicht nur die Rolle einer Begleitperson innehaben, die auf dem Bänkli wartet, bis sich deren Grosskinder ausgetobt haben. Im Hopp-la Bewegungspark geht es ums Spielen und um die Freude an der Bewegung. Speziell ist, dass unsere Bewegungsgeräte zu zweit besser funktionieren als alleine.

Wie lassen sich unsere intergenerativen Beziehungen mit Bewegung positiv beeinflussen? 
Kindergärten und Alterswohnheime sollten sich bei Aktivitäten im Freien mehr in den öffentlichen Raum wagen. Ältere Menschen erhalten so Lebensfreude zurück und die Distanz zwischen Jung und Alt wird abgebaut.

Hopp-la hat speziell für die kältere Jahreszeit die «Bewegte Adventszeit» entwickelt. Was war die Idee dahinter?
Mit diesem Ansatz möchten wir alle Generationen in der kälteren Jahreszeit ins Freie locken. Die Idee richtet sich an Quartiervereine oder Organisationen, die sich engagieren und vor Ort «gemeinsame Bewegungs- und Begegnungsmomente» für die Bevölkerung ins Leben rufen. Das kann auch ein Schachspiel für Jung und Alt auf dem Dorfplatz sein.

 

 Generationengerechte Bewegungspärke im öffentlichen Raum sollen zur Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft werden

 

Wo sehen Sie die Chancen des generationenverbindenden Bewegungs- und Gesundheitsförderungs-Ansatzes?
Wir möchten mit unserer Idee die Aufmerksamkeit in der Gesellschaft erlangen. Generationengerechte Bewegungspärke im öffentlichen Raum sollen zur Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft werden. Vielleicht entstehen daraus auch weitere Initiativen wie Hopp-la.

Nutzen Sie den Hopp-la Bewegungs-Park auch selber?
Ja, das ist mir sehr wichtig! Die Idee entstand ursprünglich aus Eigenmotivation, ich möchte meine Bewegungsfreude weitergeben.

Weitere Informationen zur Stiftung Hopp-la finden Sie auf www.hopp-la.ch