Analfissur und Venenthrombose
Sie spüren ein Brennen im Afterbereich besonders beim und nach dem Stuhlgang oder einen kleinen Knoten am After: eine Analfissur, eine Analvenenthrombose? Erfahren Sie, was Sie selbst dagegen tun können und wann Sie zum Arzt gehen sollten.
Verschiedene Malaisen am After können ganz schön lästig sein – eine davon ist die Analvenenthrombose (siehe Abbildung). Haben Sie eine solche, haben Sie einen kleinen Knoten am After, der ziemlich heftig schmerzt. Gestern war er noch nicht da und heute nach dem Krafttraining konnten Sie kaum sitzen vor Schmerzen.
Auslöser für diesen sehr unangenehmen Schmerz ist eine Thrombose im Venenplexus am Afterausgang. Es ist keine, wie häufig fälschlich angenommen, Thrombose in einer Hämorrhoide. Diese kann zwar auch auftreten, macht aber meistens nicht so starke Beschwerden und wird dann auch anders behandelt.
Bei einer Analfissur sind die Schmerzen etwas anders: Sie spüren ein Brennen im Afterbereich besonders beim und nach dem Stuhlgang. Auch Blutauflagerungen auf dem Stuhl sind typisch für eine Analfissur.
Bei der Analfissur handelt es sich um einen Längsriss in der Analschleimhaut. Ausgelöst wird ein solcher Riss beispielsweise durch harten Stuhlgang, chronische Verstopfung oder aber durch innere Hämorrhoiden.
DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN
Es spricht nichts dagegen, die Schmerzen bei einer Analvenenthrombose mit Medikamenten wie Ibuprofen zu bekämpfen und abzuwarten. Nach ein paar Tagen schmerzt es nicht mehr und der Blutpfropf wird vom Körper wieder abgebaut.
Auch eine Analfissur heilt meist ohne weitere Behandlung wieder ab. Leiden Sie aber länger unter den Beschwerden, sollte der Enddarm vom Arzt untersucht werden.
Obwohl die Analvenenthrombose ohne erkennbaren Grund auftritt, sollten Sie vorbeugend Verstopfungen und stundenlanges Sitzen vermeiden. Wenn Sie eine Analvenenthrombose bekommen, dürfen Sie keine Azetylsalizylsäure (z. B. Aspirin) zur Schmerzbekämpfung nehmen, da Ihr Arzt sonst den kleinen Schnitt nur unter erschwerten Bedingungen machen kann.
Zur allgemeinen Toilettenhygiene sei Ihnen als Vorbeugung geraten:
• Versuchen Sie immer, Pressen beim Stuhlgang zu vermeiden.
• Gehen Sie zur Toilette, wenn Sie Stuhldrang haben. Den Drang zu unterdrücken, kann auf Dauer zu Verstopfung führen und die Entstehung von Analfissuren und auch Hämorrhoiden begünstigen.
Wenn Sie eine Analfissur haben, kann es günstig sein, zeitweilig Abführmittel oder Flohsamenschalen zur Stuhlregulation zu nehmen. Als Faustregel können Sie sich merken, dass Schmerzen beim Stuhlgang und hellrotes Blut auf Papier und Stuhl verbunden mit starkem Brennen entweder auf Hämorrhoiden oder eine Analfissur hindeuten. Plötzlicher, starker Schmerz am After und ein tastbarer Knoten sprechen für eine Analvenenthrombose.
Für viele ein tabuisiertes Thema: der Schmerz am After. Je nachdem, wo er genau sitzt, sind verschiedene Ursachen und damit auch Behandlungswege auszumachen.
DAS MACHT DER ARZT
Bei Analvenenthrombosen genügt für den Arzt eine einfache Blickdiagnose: ein bläulicher, bis pflaumengrosser Knoten im Bereich des äusseren Afterrands, der zudem sehr schmerzhaft ist. Der Arzt kann die verstopfte Vene unter lokaler Betäubung mit einem kleinen Schnitt von dem Blutpfropfen befreien. Der Blutpfropf wird einfach ausgedrückt. Dadurch kommt es zu einer deutlichen Schmerzlinderung. Der Schmerz kann allerdings noch die nächsten drei bis sieben Tage lang spürbar sein. Linderung verschaffen betäubende Salben, die direkt auf die schmerzende Stelle aufgetragen werden, und auch Schmerzmittel wie Ibuprofen. In dieser Phase ist es besonders wichtig, den Stuhl weich zu halten. Auch Kühlung mit Coldpacks können durch ihre abschwellende Wirkung eine Erleichterung darstellen.
Nach dem Abheilen der Analvenenthrombose bleiben häufig kleine Hautlappen (Marisken) zurück. Diese sind nicht gefährlich, sind aber tastbar und machen die Stuhlhygiene etwas aufwendiger. Feuchte Toilettentücher können hier gute Dienste leisten.
Übrigens: Die Analvenenthrombose ist im Gegensatz zur Beinvenenthrombose keine gefährliche, aber eine mühsame Erkrankung.