Bindehautentzündung
Das Auge tränt, juckt und ist rot, die Augenlider sind verklebt. Erfahren Sie, was Sie dagegen tun können und wann Sie bei einer Bindehautentzündung zum Arzt sollten.
Das Auge tränt, juckt und ist rot. Die Augenlider sind verklebt, an klares Sehen ist gar nicht zu denken. Eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) ist äusserst unangenehm und die häufigste Erkrankung des Auges.
URSACHEN
SYMPTOME
Bei einer Bindehautentzündung treten folgende Symptome häufig auf:
• Augenbrennen
• Juckreiz
• gerötetes Auge
• verklebte Augen durch Absonderungen, die durch die Bindehautentzündung entstehen
• geschwollene Bindehaut
• Lichtscheu vor grellem Licht
• tränendes Auge
• krampfhafter Lidschluss
• Sekretfluss
• Fremdkörpergefühl im Auge
Augentropfen: In den unteren Bindehautsack tropfen, dabei nicht die Bindehaut mit dem Dosierer berühren.
DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN
Ganz grundsätzlich und einfach: Gönnen Sie Ihren Augen etwas Ruhe. Bildschirmarbeit, aber auch Lesen strengt die Augen an. Fernsehen belastet Augen hingegen kaum, weil die Augen dabei nicht von Zeile zu Zeile springen müssen.
Damit sich Ihre geröteten Augen wieder entspannen, gibt es Hilfen aus der Apotheke. Mit künstlichen Tränen, die Sie regelmässig in Ihr Auge tropfen, mindern Sie das störende Fremdkörpergefühl. Auch gefässverengende Tropfen helfen, das stark tränende Auge zu beruhigen – diese sollten aber, im Gegensatz zu den künstlichen Tränen, nicht länger als drei Tage hintereinander angewendet werden. Achten Sie bei Augenmitteln darauf, konservierungsmittelfreie Präparate zu wählen. Ausserdem bringen kühle Kompressen Entspannung für Ihre Augenlider. Die Spülung mit der altbewährten Kamille kann allerdings ins Auge gehen: Die feinen Härchen der Kamille können die Augen zusätzlich reizen und bei einigen Menschen sogar allergische Reaktionen auslösen. Deshalb sollten Sie sie am Auge nicht anwenden! Überschüssiges Sekret wischen Sie mit einer Kompresse ab, auf die Sie isotonische Kochsalzlösung gegeben haben.
Solange nicht geklärt ist, welche Form der Konjunktivitis vorliegt, sollten Familienmitglieder einige Hygieneregeln einhalten: nur die eigenen Waschlappen und Handtücher benutzen, regelmässig die Hände mit Seife waschen und körperlichen Kontakt mit dem Patienten vermeiden. Die Vorsichtsmassnahmen gelten bei den Varianten, die durch Bakterien, Pilze oder Viren verursacht werden. Höchste Gefahr besteht in dieser Hinsicht bei einer Infektion mit Adenoviren, die sich mit rasanter Geschwindigkeit ausbreiten können. Zudem befallen sie mitunter auch die Hornhaut. Leiden Sie unter einer allergisch bedingten Bindehautentzündung, helfen Augentropfen mit Degranulationshemmern oder Antihistaminika. Sind die Symptome sehr stark, dürfen Sie Antihistaminika in Tablettenform, beispielsweise mit dem Wirkstoff Cetirizin, einnehmen. Eine allergische Konjunktivitis ist natürlich nicht ansteckend.
Wenn Sie vermuten, dass Ihnen ein Sandkorn oder Ähnliches ins Auge geraten ist, kann man versuchen, es vorsichtig herauszuspülen.
DAS MACHT DER ARZT
Falls Ihre Bindehautentzündung nicht durch eine Allergie verursacht wird, ist sie entweder bakteriell oder viral (Augengrippe). Ist das Sekret eitrig-dickflüssig, muss sich ein Augenarzt darum kümmern. Bei einer bakteriellen Infektion verschreibt Ihnen Ihr Arzt antibiotikahaltige Augentropfen oder -salbe. Nach wenigen Tagen ist die Infektion dann gebannt und Sie können wieder klar sehen. Bei einer viralen Infektion kann Ihnen Ihr Arzt nur Augentropfen verschreiben, die das Jucken und Brennen etwas eindämmen. Das Virus muss Ihr Körper alleine bekämpfen. Beide Infektionen sind sehr ansteckend.
Das fast zwanghafte Reiben der Augen sollten Sie vermeiden, auf jeden Fall sollten Sie Ihre Hände häufig desinfizieren, damit Sie die Infektion nicht weitergeben.
Bindehautentzündungen bei Kindern sollten Sie bitte immer beim Arzt behandeln lassen.