Ein Junge sitzt auf einem Stein und liest ein Buch. Seine Schwester steht im Hintergrund mit einem Ball in den Händen.
PROBLEME MIT DEM HÖREN    

Hörsturz

Plötzlich ist das Ohr wie taub, dazu kommt ein leichtes Druckgefühl im Ohr: ein Hörsturz? Erfahren Sie, ob Sie etwas dagegen tun können und was der Arzt bei einem Hörsturz macht.

Von einem Moment auf den anderen hören Sie fast nichts mehr. Ein Ohr ist wie taub und Sie haben ein leichtes Druckgefühl im Ohr. Ein Hörsturz kommt häufig aus dem Nichts. Immer noch unklar ist, was der Auslöser dafür ist.

Stress, der als Auslöser für viele Erkrankungen herhalten muss, ist für den Hörsturz nicht verantwortlich. Man geht eher davon aus, dass Durchblutungsstörungen des Innenohrs, immunologische Schädigungen der Sinneszellen des Ohrs und Infektionen eine Rolle spielen.

 

Cover des Buches "Der kleine Schweizer Hausarzt" mit einem roten Kreuz darauf.

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DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN

Leider können Sie selber den Heilungsprozess nicht beeinflussen oder sich vor einem Hörsturz durch bestimmte Verhaltensänderungen schützen. Wenn Sie einen Hörsturz haben, versuchen Sie, Ruhe zu bewahren. Vielleicht hilft Ihnen ja, zu wissen, dass der Grossteil der Hörverluste von alleine heilt – wahrscheinlich ist Ihrer auch dabei.

 

DAS MACHT DER ARZT

Der Hörsturz ist, auch wenn es für Sie bedrohlich ist, kein medizinischer Notfall. Ähnlich wie beim Tinnitus heilt der Hörsturz oft ohne Therapie aus.

Nach einem Hörsturz wird Ihr Arzt erst abklären, ob nicht andere Ursachen den Hörsturz verursacht haben. Typisch für den Hörsturz ist, wie der Name schon sagt, dass der Hörverlust in sehr kurzer Zeit stattgefunden hat – ausserdem ist meistens nur ein Ohr betroffen. Ist dies nicht der Fall, müssen andere Erkrankungen ausgeschlossen werden –
z. B. Stoffwechselerkrankungen, Infektionen (Herpes), Tumore, bestimmte Medikamente, Durchblutungsstörungen oder ganz einfach ein Ohrenschmalzpfropf. Da die Ursache für den Hörsturz unklar ist, kann jede Therapie nur als Versuch gewertet werden, etwas Unterstützendes zu tun. Häufig werden Infusionen unter der Vorstellung gegeben, das Blut zu verdünnen und damit die Durchblutung im Ohr zu verbessern. Allerdings waren fast alle Therapien bisher ohne klaren wissenschaftlichen Nachweis, dass sie einen Vorteil gegenüber ruhigem Abwarten und Nichtstun haben. Tendenziell positiv schneidet allenfalls die Therapie mit hochdosierten Kortisoninfusionen über mehrere Tage ab. Vorsicht vor unseriösen Angeboten – auch wenn Sie verzweifelt sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Geld für sinnlose und teilweise sogar gefährliche Therapien ausgeben!

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