Mundgeruch
Selber merken Sie es meist nicht. Und andere sagen nichts: schlechter Atem, ein heikles Thema. Erfahren Sie, was Sie gegen Mundgeruch tun können und wann Sie zum Arzt sollten.
Meistens merken Sie es selber nicht, nur ihr Gegenüber rümpft die Nase und schweigt. Das vermeintlich peinliche Thema zu umgehen, erscheint vielen taktvoll, besser wäre es jedoch, es anzusprechen (siehe Kasten). Denn meistens helfen ein paar einfache Massnahmen, den schlechten Atem loszuwerden. Nur selten weist Mundgeruch auf ernstzunehmende Krankheiten hin. Die Quelle für den schlechten Atem liegt hauptsächlich im Mund selber: Mangelnde Mundhygiene oder aber Zahnprobleme, Infektionen, bestimmte Speisen, saures Aufstossen und Rauchen können Ursachen des schlechten Atems sein. Allerdings ist schlechter Mundgeruch auch manchmal nur eingebildet. Wenn Sie ständig besorgt sind, schlecht aus dem Mund zu riechen, aber weder Ihr Zahnarzt noch der Hausarzt dies bestätigt, leiden Sie wahrscheinlich unter einem eingebildeten Mundgeruch. Psychotherapeutische Gespräche und Verhaltenstherapien können Ihnen helfen, Ihren Atem wieder realistisch wahrzunehmen.
DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN
Das Zauberwort ist «Mundhygiene». Lassen Sie sich am besten von Ihrem Zahnarzt erklären, wie Sie diese verbessern können, und beherzigen Sie folgende Ratschläge:
1 Putzen Sie sich die Zähne regelmässig mindestens morgens und abends während zwei bis drei Minuten. Elektrische Zahnbürsten reinigen gründlicher als klassische.
2 Schrubben Sie nicht zu heftig, um nicht Zahnschmelz und Zahnfleisch zu verletzen.
3 Sie sollten die Zahnbürste alle zwei Monate austauschen oder schon früher, wenn die Borsten mitgenommen aussehen oder verfärbt sind.
4 Gerade in den Zahnzwischenräumen fühlen sich Bakterien wohl – Zahnseide oder Interdentalbürstchen helfen.
5 Mit einem Zungenschaber oder einer Zahnbürste entfernen Sie Zungenbeläge, die üble Gerüche auslösen können.
6 Auch regelmässige Mundspülungen – ca. zweimal die Woche – verbessern die Mundhygiene und schützen vor Entzündungen.
7 Nach einem Essen ist ein zuckerfreier Kaugummi eine gute Möglichkeit zur Mundhygiene.
8 Ausserdem sollten Sie viel Wasser trinken, um den Mundraum immer schön feucht zu halten und Essensreste runterzuspülen.
9 Falls es auf Sie zutrifft: Hören Sie möglichst auf zu rauchen. Nicht nur, dass das Rauchen insgesamt ungesund ist, gerade Mundgeruch lässt sich mit einem Rauchstopp am effektivsten bekämpfen.
DAS MACHT DER ARZT
Da die Hauptursache für den Mundgeruch meist durch Zahnprobleme ausgelöst wird, ist Ihr erster Ansprechpartner Ihr Zahnarzt. Dieser kann Ihnen dann sagen, welche Probleme vorliegen und wie Sie den lästigen Begleiter wieder loswerden. Sollte der Zahnarzt keine Ursachen finden, sollten Sie andere Erkrankungen bei Ihrem Hausarzt ausschliessen lassen. So können z. B. Nieren- und Lebererkrankungen, Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt und auch Diabetes ganz charakteristischen Mundgeruch hervorrufen. Aber glücklicherweise sind diese Gründe relativ selten.
Ein heikles Thema …
Oft bemerkt man es selbst nicht, wenn man Mundgeruch hat. Den anderen geht es nicht anders: Sie sind darauf angewiesen, von Ihnen einen freundlichen Hinweis zu bekommen.
Es ist ein unangenehmes Thema, keine Frage, aber es ist keinem damit geholfen, wenn es nicht angesprochen wird.
Der Versuch, stattdessen Situationen zu vermeiden, in denen Sie mit dem Mundgeruch konfrontiert sind, kann gerade in der Partnerschaft zu Missverständissen führen.
Aber wie sage ich es nun meinem Arbeitskollegen oder der Partnerin, dass er oder sie Mundgeruch hat?
Die wichtigste Regel: Suchen Sie sich einen ruhigen Moment, wenn nicht Kellner oder alle Kollegen mithören. Dieses Thema gehört nicht in die Öffentlichkeit.
Formulieren Sie so, dass es sich nach echter Sorge um die Gesundheit anhört.
Und wenn Ihnen jemand sagt, dass Sie Mundgeruch haben: Bedanken Sie sich für die Ehrlichkeit und die Sorge um Ihre Gesundheit, auch wenn es schwerfällt!