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WER SÄGT DENN DA?    

Schnarchen

Kaum eingeschlafen, schon ertönt es: das Schnarchen! Beim Schlaf-Apnoe-Syndrom (SAS) kommt es zusätzlich zu Atemaussetzern. Erfahren Sie, was Sie tun können und wann Sie zum Arzt gehen sollten.

Das Schnarchen Ihres Partners raubt Ihnen Nacht für Nacht den Schlaf. Einmal eingeschlafen, holzt er ganze Wälder ab. Ein paar Knüffe in die Seite und Sie haben einige Minuten Ruhe, aber kurz darauf knarzt und sägt es von neuem. Ohrstöpsel oder ein eigenes Zimmer sind die einzige Rettung vor der nächtlichen Ruhestörung.

Grund für das weitverbreitete Schnarchen – immerhin die Hälfte der Männer und ein Viertel der Frauen über 40 Jahre schnarchen – ist das Erschlaffen der Rachenmuskulatur im Schlaf. Die Folge ist ein engerer Luftkanal im Rachen und somit eine schnellere Luftströmung, die beim Atmen das Gaumensegel und das Zäpfchen zum Vibrieren bringt. Die Erschlaffung der Muskulatur nimmt mit dem Alter zu und damit die Schnarchhäufigkeit. Auch vergrösserte Rachenmandeln oder ein verkürzter Kiefer können Auslöser für das unerwünschte Nachtkonzert sein. Zudem fällt beim Schlafen die Zunge nach hinten, sodass der Luftstrom noch weiter eingeengt wird und sich die Luft geräuschvoll ihren Weg bahnt. Das Ergebnis ist ein vielstimmiges Lärmen: Der Lärmpegel reicht von leisem Papierrascheln bis zur Lautstärke eines vorbeibrausenden Lkw, in Extremfällen werden Lautstärken eines Presslufthammers erreicht. Normales Schnarchen ist nicht gesundheitsgefährdend – jedenfalls nicht für den Schnarchenden.

 

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DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN

Verzichten Sie auf den abendlichen Schlummertrunk. Dieser entspannt nämlich nicht nur Sie, sondern auch Ihre Rachenmuskulatur und lässt Sie die unerwünschten Töne produzieren. Auch die Veränderung der Schlafposition von Rücken- auf Seitenlage kann oft das Schnarchen verhindern.

Schnäuzen Sie sich vor dem Schlafen, sodass Sie durch die Nase atmen können.

Auch eine Gewichtsreduktion kann Ihnen die Ruhe wieder zurück ins Schlafzimmer bringen – Übergewichtige schnarchen deutlich häufiger als Normalgewichtige.

Auf Beruhigungs- und Schlafmittel sollten Sie ebenso verzichten, da diese nicht nur den Schlaf, sondern auch das Schnarchen fördern.

 

DAS MACHT DER ARZT

Wenn Nasenpolypen, vergrösserte Rachenmandeln oder eine schiefe Nasenscheidewand die Ursachen für den Krach im Schlafzimmer sind, so können diese operativ entfernt oder begradigt werden. Auch können die erschlaffte Rachenmuskulatur und das Gaumensegel plus Zäpfchen mit Skalpell oder Laser angegangen werden. Nichtoperativ können Zahnschienen und Nasenpflaster helfen. Hundertprozentigen Erfolg garantieren die Massnahmen aber alle nicht. Manchmal wird die Lautstärke zwar reduziert oder das Geräusch wird angenehmer, aber ein vollständiges Verschwinden ist nicht zu erwarten.

Wenn Sie schnarchen, sollte ausgeschlossen werden, dass Sie Atemaussetzer haben. Am ehesten merkt Ihre Partnerin oder Ihr Partner diese Aussetzer (siehe Kasten), wenn sie/er schlaflos neben Ihnen liegt. Diese Atempausen machen nicht nur Ihre Bettgenossen nervös, sondern gefährden auch Ihre Gesundheit. Bluthochdruck, Herzschwäche, Diabetes mellitus und Depressionen können Folgen eines unerkannten und unbehandelten Schlaf-Apnoe-Syndroms sein. Wenn Sie schnarchen und wenn gleichzeitig ein Bluthochdruck bei Ihnen festgestellt wird, sollte auf jeden Fall geprüft werden, ob Sie auch Atempausen beim Schlafen einlegen.

 

Schlaf-Apnoe-Syndrom (SAS)

Atempausen während des Schnarchens sind eine ungesunde Begleiterscheinung des nächtlichen Lärmkonzerts. Sinkt die Zunge beim Schlafen komplett in die Luftröhre, so sind Atemaussetzer die Folge. Dabei kommt es zu einem Sauerstoffmangel: Man wacht kurz auf und schnappt nach Luft. Die Atempausen können zehn Sekunden und länger andauern und sich während einer Nacht hundertfach wiederholen. Haben Sie während des Schlafens Atempausen, fühlen Sie sich nach dem Schlafen alles andere als ausgeruht. Sie sind müde und gerädert und können sich am Tage schlecht konzentrieren. Sekundenschlafattacken tagsüber können ein Hinweis auf ein SAS sein. Die Diagnose kann in einem Schlaflabor oder auch zu Hause mit einem Schlafrekorder gestellt werden.

Um die Sauerstoffversorgung wieder kontinuierlich sicherzustellen, bekommen Sie ein Beatmungsgerät – gerade so gross wie ein Schuhkarton – mit einer Atemmaske, die mit Überdruck die Atemwege während des Schlafens offen hält. Am Anfang ist die Maske gewöhnungsbedürftig, aber richtig ausgeschlafen haben Sie mehr vom folgenden Tag.
 

 

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