Junge liest ein Buch und schaut Mädchen mit orangem Ball an.

Aufgetischt: Ernährungsmärchen

Aufgewärmter Spinat und aufgewärmte Pilze sind giftig: Viele solcher Weisheiten zur richtigen Ernährung stammen noch aus Grossmutters Zeiten und haben sich bis heute hartnäckig gehalten.

«Spinat? Wärme ich am nächsten Tag nochmals auf», meint die eine Kollegin. «Um Himmels willen auf gar keinen Fall!», meint ein anderer. Und am Ende bleibt die Frage: Was stimmt denn nun? «Im Alltag sehen wir uns immer wieder mit zahlreichen Regeln, Halbwahrheiten und Mythen konfrontiert», berichtet Marlène Gautschi, diplomierte Ernährungsberaterin und CONCORDIA-Expertin. «Gut gemeinte Ernährungstipps in Zeitschriften und im Internet verwirren oft mehr, als dass sie uns helfen. Für Laien ist es oft schwierig zu erkennen, welche dieser Aussagen wirklich zutreffen und welche nicht.» 

Weisheiten aus einer anderen Zeit

Die meisten Ernährungsweisheiten entstanden in der Vorkühlschrankzeit. Damals war es berechtigt, wenn die Grosseltern warnten: «Aufgewärmte Pilz- und Spinatgerichte sind giftig!» Die Kühlmöglichkeiten waren früher bescheiden, und bei Zimmertemperatur konnten sich Bakterien in Lebensmitteln schnell vermehren.

 

Aktueller Stand
«Heute können wir Pilz- und Spinatgerichte problemlos wieder aufwärmen, wenn wir diese rasch aktiv abkühlen – zum Beispiel in kaltem Wasser oder im Winter auch draussen – und danach zugedeckt im Kühlschrank aufbewahren», erklärt Marlène Gautschi. «Achten Sie beim Aufwärmen darauf, dass Sie die Reste auf über 65 Grad erhitzen. Denn somit beseitigen Sie allfällige Krankheitserreger. Das gilt übrigens nicht nur für Spinat und Pilze, sondern für alle Gemüsearten.»

Für den Alltag

  • Pilz- und Spinatgerichte schnell abkühlen
  • Zugedeckt im Kühlschrank aufbewahren
  • Beim Aufwärmen auf über 65 Grad erhitzen
En Guete!