Startschuss bei einem Laufrennen. Die Reaktionszeit ist aber nicht nur im Sport entscheidend.

Reaktionsfähigkeit: Wie schnell
ist schnell genug?

Auf die Plätze, fertig, los! Eine schnelle Reaktion ist nicht nur im Sport entscheidend. Jeden Tag erleben wir Situationen, in denen unser Körper sofort reagieren muss. Was es dazu braucht – und wie Sie Ihrer Reaktionszeit auf die Sprünge helfen.

   Kurz und einfach

Eine schnelle Reaktion zu haben ist wichtig.
Das gilt für den Sport genauso wie im Alltag.
Nerven spielen eine wichtige Rolle bei Reaktionen.
Alkohol macht uns langsamer.
Man kann die Reaktion zum Beispiel mit Ballspielen trainieren.
 
 

Der explosive Start beim 100-Meter-Lauf steht exemplarisch für eine extrem schnelle Reaktion. Kaum ertönt der Startschuss, schnellen die Athletinnen und Athleten mit kräftigem Abstossen aus den Startblocks. Bei Sprinterinnen und Sprintern werden Reaktionszeiten von 0.13 oder 0.14 Sekunden festgehalten. Alles unter 0.1 Sekunden wird als Fehlstart gewertet, da die Wissenschaft ausschliesst, dass ein Mensch schneller reagieren kann. 

 

Schnell und richtig reagieren 

Die Reaktionsfähigkeit ermöglicht uns, innerhalb einer bestimmten Zeit auf Reize zu reagieren. Rasch reagieren zu können ist sowohl im Sport wie im Alltag aus verschiedenen Gründen wichtig. Ein schnelles Reaktionsvermögen beeinflusst in vielen Sportarten die Leistung massgeblich, so zum Beispiel in Ballsportarten. Bei einem Richtungswechsel ist schnelles Abbremsen und sofortiges Beschleunigen gefragt. Beim Volleyball oder Tennis muss ich mich an den richtigen Ort hinbewegen, um den Ball zu treffen. Beim Fahrrad- oder Skifahren wiederum muss ich mich, je nach Terrain, schnell für den richtigen Weg entscheiden. Aber nicht nur im Sport, sondern auch im Alltag ist eine gute Reaktion unverzichtbar. Sei es beim Kochen, Haushalten, bei der Gartenarbeit oder im Verkehr: Eine gute Reaktionsfähigkeit schützt uns vor Verletzungen, Stolpern, Stürzen und Unfällen.

 

Was passiert im Körper, wenn wir reagieren?

Bei der Reaktion spielen die Nerven eine zentrale Rolle. Vereinfacht gesagt, erreicht uns über Augen, Ohren, Haut, Nase oder Mund ein Signal. Nehmen wir nochmals das Beispiel des Startsignals beim Sprint. Dieses akustische Signal wird als Erregung über Nervenleitungen zum zentralen Nervensystem (Gehirn, Rückenmark) geleitet und verarbeitet. Daraus resultieren Anweisungen, die wieder über Nervenbahnen zu den entsprechenden Muskeln gelangen und dort mechanische Aktivität auslösen. Bei der Sprinterin oder dem Sprinter ist es das Abstossen aus den Startblöcken.

 

 

 Info

Alkohol beeinträchtigt unsere Reaktionszeit

Nicht vergessen dürfen wir, dass Alkoholkonsum neben Aufmerksamkeit, Konzentration, Kritik- und Urteilsfähigkeit auch das Reaktionsvermögen beeinträchtigt. Je nach Menge des konsumierten Alkohols können diese Leistungen leicht bis sehr stark eingeschränkt sein. Die Reaktionszeit ist beispielsweise bei einem Blutalkoholwert von 0.8 Promille gegenüber dem nüchternen Zustand um 30 bis 50 % verlängert.

 

   

 

Training der Reaktionsfähigkeit

Eine ausreichende Muskelkraft ist also die zentrale Grundlage für eine gute Reaktionsfähigkeit. Wenn Sie aber nicht gerade für die nächsten Olympischen Spiele trainieren, darf das Training der Reaktionsschnelligkeit ruhig auf Alltagssituationen und den Freizeitsport ausgerichtet sein und dort integriert werden. Denn das Ziel ist, dass wir nicht nur schnell, sondern auch der Situation angepasst richtig reagieren. So kann es bereits ein gutes Training sein, über einen unebenen Waldboden oder durch ein trockenes Bachbett zu laufen. Tolle Übungsmöglichkeiten bieten zudem Fang- oder Ballspiele. Wann haben Sie zum Beispiel das letzte Mal Federball, Tischtennis oder Tischfussball gespielt? Oder eine winterliche Schneeballschlacht veranstaltet?