Junge liest ein Buch und schaut Mädchen mit orangem Ball an.

Schwimmen lernen – mutiger Sprung ins gefürchtete Nass

Im Sommer gibt es nichts Schöneres, als ein kühles Bad im See oder im Fluss? Nicht für alle ist das Schwimmen eine Selbstverständlichkeit.

Auch im Alter ist Schwimmen lernen möglich. Zwei ältere Frauen und eine junge Schwimmlehrerin führen Schwimmübungen im Wasser durch. Ein traumatisches Erlebnis als Kind oder der Umstand, dass jemand einfach nie richtig schwimmen gelernt hat, kann die Angst vor Wasser schüren. Mit etwas Überwindung ist das Schwimmen jedoch auch in späteren Jahren noch erlernbar.

Schwimmen lernen in jedem Alter

Sowohl Jung als auch Alt können schwimmen lernen. Beispielsweise bei Christine Imboden in Bern. Ihre Kurse besuchen Kinder ab 4 Jahren. Gegen oben ist die Altersbegrenzung allerdings offen. Ihre älteste Schülerin ist 84 Jahre alt. Diese hat erst mit 64 Jahren schwimmen gelernt. Anfängerkurse für Erwachsene seien nebst Kraulkursen sehr beliebt.

Dafür, dass sich viele ihrer Schülerinnen und Schüler so spät im Leben noch dazu entscheiden, mit dem Schwimmen zu beginnen, gibt es laut der Schwimmlehrerin verschiedene Gründe: «Sie haben einen neuen Partner, kaufen ein Boot oder haben Grosskinder, mit denen sie gerne ans Wasser gehen möchten.»
 

Furcht vor Wasser

«Meistens ist es die Angst vor dem Wasser, die Menschen davon abhält, schwimmen zu lernen. In vielen Fällen ist eine schlechte Erfahrung damit verbunden», führt sie aus. Beispielsweise, wenn jemand als Kind einmal im Wasser den Boden unter den Füssen verloren hat, untergetaucht ist und Wasser verschluckt hat. Meistens sei die aus solchen Erlebnissen entstandene Angst sehr stark. «Bei Erwachsenen wie auch bei Kindern müssen wir zuerst an dieser Angst arbeiten. Bei älteren Personen geht das viel länger. In jüngeren Jahren lernen wir schneller, die Furcht zu überwinden. Somit lernen wir als Kind auch einfacher schwimmen. Nicht alle können die Angst vor dem Wasser ganz besiegen. Dazu braucht es viel Übung und Ausdauer.»
 

Angst aktiv überwinden

Die Furcht vor dem Wasser verliert man laut Christine Imboden am besten mit dem buchstäblichen Sprung ins kalte Wasser: «Ängste bleiben ein Leben lang bestehen, wenn wir uns nicht mit ihnen auseinandersetzen. Ich versuche jeweils, mit den Erwachsenen ins tiefe Wasser zu springen. Das gibt ihnen mehr Sicherheit und nimmt ihnen zudem die Angst, ins Wasser zu fallen.»

Die Schülerinnen und Schüler werden Schritt für Schritt ans unbekannte Element herangeführt: «Sie lernen zuerst das Ausatmen und das Untertauchen. Die meisten können sich anfänglich nicht selber gerade im Wasser aufrichten. Vor allem, wenn sie auf dem Rücken liegen. Das braucht am Anfang sehr viel Geduld von beiden Seiten.» Die Mühe zahlt sich jedoch aus: «Das Grösste ist für mich natürlich, wenn ich einer Person die Angst ganz nehmen kann und sie am Ende locker im tiefen Wasser schwimmt.»
 

Sicher Schwimmen

Oftmals werden die Gefahren in und am Wasser unterschätzt. Gut schwimmen können allein genügt nicht. Ausreichende Energiereserven sowie gute Gesundheit sind im Wasser unabdingbar. Die bfu - Beratungsstelle für Unfallverhütung empfiehlt:

• Schwimmen Sie nur in offenen Gewässern, wenn Sie ein geübter Schwimmer sind und sich fit und gesund fühlen.
• Lassen Sie sich bei Zweifeln an Ihrem Gesundheitszustand von Ihrem Hausarzt beraten.
• Schwimmen Sie nicht allein und nehmen Sie eine Schwimmhilfe mit oder tragen Sie eine Schwimmweste.
• Ein Neoprenanzug schützt vor Unterkühlung und gibt Auftrieb.