Umfassendes Obst- und Gemüseangebot im Supermarkt.

Regionale, saisonale oder Bio-Lebensmittel

Was gibt’s heute zu essen? Hat man sich erst einmal für ein Gericht entschieden, so stehen beim Einkaufen die nächsten Entscheidungen an: Welches Produkt ist das Beste – für mich, die Umwelt, meine Gesundheit, das Portemonnaie? Wir zeigen, was hinter diesen Entscheidungen steckt.

   Kurz und einfach

Das Angebot beim Einkaufen ist gross.
Es gibt nicht richtig oder falsch.
Sie entscheiden selbst.
Informieren Sie sich gut über Lebensmittel.

Wer kennt das nicht: Eigentlich wollte man nur rasch ein paar Lebensmittel einkaufen – und nun steht man im Laden und kommt angesichts der grossen Auswahl ins Grübeln… Bio oder konventionell? Regional oder global? Saisonal oder tiefgefroren? In dieser Situation gilt es, nicht den Kopf zu verlieren. Besser ist es, sich schon vorher richtig zu informieren.

 

Bio-Lebensmittel

Bio liegt im Trend, keine Frage. Hinter dem kleinen Wort verbirgt sich eine ganze Philosophie: eine Landwirtschaft, die auf synthetische Pestizide verzichtet, die Böden schont und die Vielfalt unserer Natur bewahrt. Der Haken daran? Aufgrund der Zertifizierungsgebühren, der höheren Standards und meist geringeren Erträge fallen Bio-Produkte auch entsprechend teurer aus.

 

Vor- und Nachteile von regionaler Ernährung

Ob bio oder nicht: Wer regional einkauft, unterstützt heimische Bauern und geniesst Lebensmittel, die nicht um die halbe Welt gereist sind. Aber nicht alles, was regional ist, ist automatisch besser für die Umwelt. Beispielsweise kann der Anbau von Tomaten in einem beheizten  Gewächshaus mitten im Winter eine schlechtere CO₂-Bilanz haben als importierte Tomaten aus sonnigeren Regionen. Natürlich unter der Annahme, dass die Gewächse dort heimisch und klimatisch angepasst sind. So ist es kaum sinnvoll, sich im Winter für wasserliebende Erdbeeren aus dem trockenen Ägypten zu entscheiden.

 

Saisonales Obst und Gemüse

Saisonales Essen fördert nicht nur die Regionalität, sondern erweitert auch das Spektrum der aufgenommenen Nährstoffe. Denn mit der Saison ändert sich das Angebot und sorgt somit für mehr Abwechslung auf dem Teller und eine ausgewogenere Ernährung. Wer ausserhalb der Saison  nicht auf seine Lieblingsfrucht oder sein Lieblingsgemüse verzichten will, wird meist im Tiefkühlregal fündig. Alternativ können Sie auch während der Saison gekaufte Ware selbst einfrieren. Übrigens: Die Annahme, Tiefkühlgemüse sei weniger gesund als sein frisches Pendant, hält sich hartnäckig – ist aber oft falsch. Wussten Sie, dass Früchte und Gemüse, die direkt nach der Ernte eingefroren wurden, in der Regel doppelt so viele Nährstoffe enthalten wie frisches Marktgemüse? 

 

Vielschichtige Verpackungen

Grosspackungen sind oft preiswerter als Einzelportionen. Allerdings  verleitet das Preis-Leistungs-Verhältnis oft zu unnötigen Mehrkäufen – und somit zu Food Waste. Wochenmenüpläne und Einkaufslisten sind wunderbare Entscheidungshilfen, wenn es um Verpackungsgrössen geht.

 

Nachhaltige Ernährung

Unzählige weitere Aspekte wie persönliche Lebensumstände, moralische Überzeugungen, gesundheitliche Bedürfnisse und sozialer Druck beeinflussen unsere täglichen Entscheidungen. Dies macht es schlicht unmöglich, eine absolut richtige Wahl zu treffen. Und das soll auch nicht das Ziel sein.

 

Die persönliche Situation zählt

Viele von uns stehen vor der Herausforderung, ökologisch verantwortungsvoll zu handeln, gleichzeitig auf das Portemonnaie zu achten und dennoch die Vielfalt der globalen Küche zu geniessen. Ein Dilemma, in dem wir nicht allen Ansprüchen zugleich gerecht werden können. Also gilt es, Prioritäten zu setzen, die aufgrund Ihrer aktuellen Situation für Sie stimmen.

Damit Ihnen das gelingt, ist es wichtig, Ihre Entscheidungen beim Einkauf von Lebensmitteln regelmässig zu hinterfragen. Gab es Veränderungen in Ihrer persönlichen Situation oder auch in globalen Entwicklungen? Hat die Wissenschaft neue Erkenntnisse gewonnen oder haben Sie etwas Neues erfahren? Solche Fragen helfen Ihnen dabei, ein bewusstes Konsumverhalten zu entwickeln. Und dieses steht und fällt nicht mit einer einzelnen Entscheidung im Lebensmittelladen. Wichtiger ist, dass wir hinter der Summe unserer Entscheidungen stehen können.

 

Tatort Tomate

Tomaten im Supermarkt.

Beim Einkauf von Lebensmitteln wie Tomaten stehen wir oft vor schwierigen Entscheidungen. Die Auswahl reicht von in Plastik verpackten Tomaten aus Spanien über Bio-Tomaten aus Marokko bis hin zu heimischen Gewächshaustomaten. Und alle bringen sie verschiedene Vor- und Nachteile mit sich.

  • Eine Bio-Tomate aus Marokko wird ohne synthetische Pestizide angebaut und fördert eine umweltfreundlichere Landwirtschaft. Aufgrund des langen Transportweges hat sie jedoch eine hohe CO₂-Bilanz. Diese Option eignet sich für diejenigen, die Wert auf biologischen Anbau legen und den Transportweg als Kompromiss akzeptieren.

  • In Plastik verpackte Tomaten aus Spanien sind oft preiswerter und das ganze Jahr über erhältlich. Verpackung und Transport belasten jedoch die Umwelt. Sie kommen in Frage, wenn vor allem der Preis entscheidend ist.

  • Heimische Tomaten aus dem Gewächshaus bieten kurze Transportwege und unterstützen die lokalen Bauern. Allerdings kann der Anbau in beheizten Gewächshäusern energieintensiv sein. Wer Regionalität bevorzugt und den lokalen Markt unterstützen möchte, findet hier eine geeignete Option.