Abenteuer Velotour: vom Nordkap in die Schweiz
Sommer 2019. Zwei Abenteurer mit dem gleichen Ziel: eine Velotour vom Nordkap zurück in die Schweiz. Alfred Neff, Bereichsleiter Leistungseinkauf und Managed Care bei der CONCORDIA, trifft unterwegs CONCORDIA-Kunde Daniel Moser. Sie erzählen von ihren nordischen Erlebnissen.
Kurz und einfach
Alfred Neff arbeitet bei der CONCORDIA.
Daniel Moser ist bei der CONCORDIA versichert.
Die beiden haben sich auf einer Velotour getroffen.
Sie sind von Norwegen bis in die Schweiz gefahren.
Unterwegs lernte er Daniel Moser kennen, CONCORDIA-Kunde aus Langnau am Albis. Als erfahrener und leidenschaftlicher Tourenfahrer ist, erfüllte er sich mit dieser Velotour einen lang ersehnten Traum. Doch er hat eine besondere Geschichte: Ein halbes Jahr vor seiner Reise erhielt er mit 70 Jahren eine Knieprothese. Trotz dieser Herausforderung beschloss er, sich dem Abenteuer Nordkap zu stellen. «Es war schon immer ein Traum von mir, zum Nordkap zu reisen – noch dazu mit dem Velo. Und so kaufte ich mir für diese Velotour ein E-Bike – was aufgrund des doch noch schwachen Knies, eine sehr gute Idee war. Und dann plante ich meine Reise mit 67 Etappen, 5'100 Kilometern und 28'000 Höhenmetern vom nördlichsten befahrbaren Punkt der Welt zurück – bis nach Hause! Als Pensionierter konnte ich mir für dieses Projekt drei Monate Zeit lassen», so Daniel Moser.
Faszination Norwegen – Natur pur auf der Velotour
Dass die beiden Fremden eine grosse Leidenschaft verbindet, wussten sie noch nicht, als sie im Sommer 2019 getrennt voneinander Richtung Norden aufbrachen. Beide haben sich schon vor geraumer Zeit in das Land Norwegen verliebt. «Die Landschaft in Norwegen ist sensationell. Sie ändert sich schnell, teilweise hat sie sogar fast karibische Züge. Dann sieht man wieder herdenweise Rentiere oder ein paar Elche mitten auf der Strasse. Das alles und die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Menschen haben mich begeistert», so Alfred Neff.
Für Daniel Moser ist Norwegen ein Land der Superlative: «Es ist mein Traumland», schwärmt er. «Es bietet für mich als Hobby-Fotografen sehr schöne Motive. Man wird süchtig – das Licht, die Kontraste, das saftige Grün, das glasklare Wasser. Traumhafte Fjorde, Berge, fast ein bisschen wie in der Schweiz, die Mitternachtssonne im Sommer und die Nordlichter im Winter. Grandios … diese pure Natur ist gewaltig!»
Wetterkapriolen auf der Velotour im hohen Norden
Norwegen zeigte sich jedoch nicht nur von seiner schönsten Seite: Während der ersten Wochen ihres Abenteuers regnete es bei rund zwei bis vier Grad in Strömen. Alfred Neff erinnert sich: «Das geht an die Motivation. Manchmal wollte ich das Velo einfach nehmen und in den nächsten Fjord werfen! Aber dann hat mich der Ehrgeiz gepackt. Ich wollte das schaffen, ganz auf mich allein gestellt. Man merkt erst in gewissen Situationen, was man eigentlich im Stande ist zu leisten. Das hätte ich in der Schweiz nie gemacht», lacht der Abenteurer.
«Manchmal wollte ich das Velo nehmen
und in den Fjord werfen.» – Alfred Neff
und in den Fjord werfen.» – Alfred Neff
Bei Daniel Moser war es der Wind, der ihm gelegentlich den Plausch am Velofahren nahm. «Die erste Etappe zum Nordkap wird mir ewig in den Knochen stecken. Ein furchterregender Seitenwind machte es mir schwer, die Spur zu halten. Es war eine grosse Anstrengung, aber ich habe es geschafft!», erzählt er stolz. Beide haben sich für die Route vom Nordkap retour in die Schweiz entschieden. Eigentlich genau gegen den Strom. «Das hat man auch am Gegenwind gemerkt», lacht Daniel Moser.
Eine Veloreise, die Menschen verbindet
Auf ihren Routen trafen sich die beiden Velofahrer noch weitere Male und motivierten sich gegenseitig: «Wenn man die meiste Zeit alleine unterwegs ist, ist es eine wahre Wohltat, jemanden kennenzulernen, mit dem man zwischendurch über die Reise oder das Leben philosophieren kann.» Das Schöne daran waren auch die Gegensätze der beiden Männer, erklärt Daniel Moser: «Mir hat das gefallen. Da war ein junger, fitter Mann mit einem Rennvelo und wenig Gepäck. Und dann war ich, doch etwas älter als er, nach einer Knieoperation, mit einem E-Bike und viel Gepäck! Und doch haben wir uns auf Anhieb verstanden. Ein solches Abenteuer verbindet eben.»
Mit dem Körper an die Grenze
Obwohl Daniel Moser nicht sicher war, ob er die Velotour nach der Operation antreten konnte, plante er alles und bereitete sich gut vor. Eine Woche vor der Abreise stand jedoch alles auf der Kippe: «Der Arzt war nicht überzeugt und hat mir dann geraten, ich solle abbrechen, wenn ich Schmerzen hätte. Als ich dann zu meiner ersten Etappe von Honningsvag Richtung Norden aufbrach, hatte ich keine Schmerzen. Auch nach weiteren Etappen machte das Knie super mit. Das hat mich natürlich sehr gefreut – aber ohne E-Bike hätte ich es vermutlich nicht geschafft.» Obwohl er den Wind in Norwegen unterschätzte, hielt er an seiner Route fest. «Das Gefühl der Freiheit und die Nähe zur Natur sind einfach unbeschreiblich!»
Auch dem 33-jährigen Alfred Neff spielte der Körper seine Streiche. In den ersten beiden Wochen hatte er starke Knieprobleme und auch Rückenschmerzen. «Der Körper ist diese Extremsituation einfach nicht gewohnt. Hätte ich auf meinen Körper gehört, hätte ich abbrechen müssen. Aber das kam für mich nicht in Frage. Nach drei Wochen waren die Schmerzen weg, das Velofahren fiel leichter und der Körper hatte sich umgestellt.» Das merkte er auch an den Mahlzeiten, die er täglich zu sich nahm. «Solche Mengen habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht verputzt! Der Körper verlangte viel, aber ich verlangte auch viel von ihm», gibt Alfred zu.
Gesund und munter nach Hause
Die beiden Abenteurer haben sich ihren persönlichen Traum erfüllt. Mit viel Leidenschaft, Mut, Motivation und Ausdauer im Gepäck haben sie beide die widrigen Umstände von Norwegen über Dänemark, Norddeutschland, Holland und dem Rhein entlang bis in die Schweiz gemeistert. «Es macht einen schon ein bisschen stolz, wenn man dann nach Hause radelt und die Familie einen willkommen heisst», so Daniel Moser. Auch wenn es das Wetter nicht immer gut mit ihm meinte, hat Alfred Neff beinahe alle Nächte im Zelt verbracht. «Etwas stur muss man schon sein, für so einen Trip. In der schlimmsten Nacht musste ich das Zelt um 3 Uhr morgens abbauen, weil es der Wind sonst zerrissen hätte. Dank der Mitternachtssonne ist es ja immer hell … dann hiess es einfach weiterfahren.»
Für die beiden war es bestimmt nicht die letzte Velotour dieser Art. Die Strapazen der ersten Zeit waren schnell vergessen. Daniel Moser denkt gerne an seine Zeit unterwegs: «Denn wenn man losfährt, hat man ein Gefühl von grenzenloser Freiheit …»
Nähere Informationen zu Daniel Mosers Reise finden Sie in seinem persönlichen Blog unter www.dmoser75.ch
«Man hat ein Gefühl von grenzenloser
Freiheit.» – Daniel Moser
Freiheit.» – Daniel Moser