Ein Fall für concordiaMed: Medizinische Reiseberatung

Herr M.: Ich habe vor, über Österreich, Ungarn, Ukraine und Weissrussland bis nach Moskau zu fahren. Insgesamt werde ich etwa zwei Monate unterwegs sein und überwiegend in Jugendherbergen übernachten. Vielleicht aber auch mal im Zelt.

Fachberaterin: Ich habe soeben Ihre Reiseroute in unserem Programm überprüft. Sie werden durch Gebiete kommen, in denen das Risiko von durch Zecken übertragene Krankheiten höher ist. Deshalb sollten Sie unbedingt sehr gutes Insektenschutzmittel mitnehmen und ausserdem eine FSME*-Impfung (Anm. *Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, eine durch Viren verursachte Hirnhautentzündung; die Viren werden hauptsächlich durch einen Zeckenstich übertragen) in Betracht ziehen. Zudem muss ich Sie darauf aufmerksam machen, dass in Osteuropa die Tollwut noch immer weit verbreitet ist. Als «Abenteuer-Reisender» sollten Sie sich auch diesbezüglich impfen lassen.

Herr M.: Okay. Also FSME- und Tollwutimpfung. Sonst noch etwas?

Fachberaterin: Schauen Sie in Ihrem Impfbüchlein nach, ob Sie alle Grundimpfungen erhalten haben.
Legen Sie bitte besonderes Augenmerk auf die Tetanusimpfung (= Wundstarrkrampf). Diese sollte unbedingt alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Und als Velofahrer sind Sie ja durchaus verletzungsgefährdet. Da Sie wegen der ausstehenden Impfungen sowieso zu Ihrem Hausarzt gehen müssen, können Sie ihn den Impfstatus überprüfen lassen.

Herr M.: Gute Idee. Sollte ich auf der Reise sonst noch etwas beachten?

Fachberaterin: Nehmen Sie eine Zeckenzange mit, falls Sie doch von einer Zecke gebissen werden. Entfernen Sie die Zecke und desinfizieren Sie die Stelle. Markieren Sie am besten die Stelle mit einem wasserfesten Stift und beobachten Sie einige Tage, ob sich dort ein roter Ausschlag entwickelt, der etwa die Grösse eines Fünflibers hat. Sollte dies der Fall sein, gehen Sie unbedingt zu einem Arzt. Auch wenn Sie keine solche Beobachtung machen, sollten Sie zum Arzt, falls Sie eine bis drei Wochen nach dem Zeckenbiss an Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen leiden.

Herr M.: Okay, das habe ich alles notiert. Haben Sie sonst noch irgendwelche Tipps?

Fachberaterin: Auf Reisen ist natürlich auch immer ein gewisses Risiko durch sexuelle Kontakte gegeben. Benötigen Sie diesbezüglich Informationen?

Herr M.: Nein, das ist nicht nötig. Aber danke fürs Angebot.

Fachberaterin: Dann wäre noch die Reiseapotheke ein Thema. Nehmen Sie unbedingt Verbandmaterial und Desinfektionsmittel mit. Es empfiehlt sich, ein Schmerzmittel dabei zu haben, vielleicht auch zusätzlich eines mit entzündungshemmender Wirkung. Denken Sie auch an ein Mittel gegen Durchfall. Das Insektenschutzmittel und ein gutes Sonnenschutzmittel gehören ebenfalls in die Reiseapotheke. Und zuletzt: Damit Sie sich nicht mit wundgescheuerten Stellen am Gesäss herumschlagen müssen, nehmen Sie unbedingt eine gute fetthaltige Salbe mit.

Herr M.: Vielen Dank für die Supertipps! Das hat mir sehr weitergeholfen!