Durchfall
Durchfall wird oft von Magen-Darm-Krämpfen, Übelkeit und Erbrechen begleitet. Erfahren Sie, was Sie gegen Durchfall oder bei einer Magen-Darm-Grippe tun können und wann Sie zum Arzt sollten.
Mal sind es Viren, mal Bakterien in der Mayonnaise oder im (schlecht gewordenen) Salat, die die Toilette zu Ihrem bevorzugten Aufenthaltsort machen. Die Durchfälle (Diarrhoe) werden oft von Krämpfen im Magen-Darm-Trakt, Übelkeit und Erbrechen begleitet. Auslöser sind häufig Bakterien (Salmonellen, Staphylokokken) oder Giftstoffe, die die Bakterien produzieren. Magen-Darm-Infektionen mit Viren (Magen-Darm-Grippe) können, gerade bei Kindern und älteren Menschen, zu ernsthaften Problemen führen. Viren können sich bei mangelnder Hygiene und engem Körperkontakt schnell verbreiten. Vielleicht kennen Sie das: Ein Kind in der Spielgruppe hat Durchfall, und einige Tage später ist Ihr Kind auch betroffen.
DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN
Die Flüssigkeitszufuhr ist bei akutem Durchfall das A und O! Trinken Sie ruhig bis zu drei Liter am Tag. Ihr Körper wird die Flüssigkeit aufnehmen wie ein trockener Schwamm, und Ihnen geht es bald besser. Am besten ist eine Elektrolytlösung (siehe Kasten), die Ihren Körper mit wichtigen Mineralstoffen versorgt, sodass trotz des Durchfalls kein Mangel entsteht.
Besonders bei älteren Menschen müssen Sie darauf achten, dass die oben angegebene Flüssigkeitsmenge auch erreicht wird. Sie haben oft ein vermindertes Durstgefühl, und der tendenzielle Flüssigkeitsmangel wird durch den Durchfall schnell gefährlich verstärkt. Leiden Sie an einer festgestellten Herzschwäche, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Leiden Sie unter starker Übelkeit und Brechreiz, kann es sinnvoll sein, vorübergehend auf feste Nahrung zu verzichten oder Schonkost zu wählen. Auch wenn Durchfall und Erbrechen die Lust auf das Essen verderben: Gerade bei Kindern ist es wichtig, dass sie nicht zu lange pausieren. Geeignet ist leichte, fettarme Kost: Zwieback, geriebener Apfel, trockenes Brot, Salzstangen oder Haferschleim werden meist gut vertragen und stellen die Nährstoffversorgung sicher.
Sollten Sie vermuten, dass ein bestimmtes Nahrungsmittel der Auslöser für Ihren Durchfall ist, entsorgen Sie die Bakterienquelle.
Bei Virusinfektionen ist gründliche Hygiene (Händewaschen oder -desinfektion) die effektivste Massnahme gegen die weitere Ausbreitung der Infektion.
Zurückhaltung mit durchfallstoppenden Tabletten – der Durchfall erfüllt eine natürliche Abwehrreaktion Ihres Körpers, er möchte schnellstens das ausscheiden, was für ihn schädlich ist. Diese Reaktion unterdrücken Sie mit diesen Mitteln.
DAS MACHT DER ARZT
Mit einem unkomplizierten akuten Durchfall über ein bis zwei Tage müssen Sie in der Regel nicht zum Arzt. Er verschwindet meistens so, wie er gekommen ist, nämlich von alleine.
Sollte der Durchfall bei Ihnen allerdings länger anhalten, treten zusätzlich weitere Krankheitszeichen wie starke Bauchschmerzen und Fieber auf oder bemerken Sie Veränderungen des Stuhls wie blutige Auflagerungen oder Schleimbeimengungen, sollten Sie auf jeden Fall Ihren Arzt aufsuchen, um die Ursache zu klären. Das gilt besonders für Säuglinge, kleine Kinder und ältere oder abwehrgeschwächte Menschen. Durch häufige Durchfälle kann der Wasserverlust so gross werden, dass eine Austrocknung des Körpers mit lebensgefährlichen Folgen droht.
Durch den Flüssigkeitsverlust bei Durchfällen können sich Kreislaufstörungen, Benommenheit oder Verwirrtheitszustände verschlimmern oder erstmals auftreten – dann ist absolute Eile geboten, und ein Arzt muss geholt werden. Werden Ihre Durchfälle durch Bakterien ausgelöst, wird Ihnen Ihr Arzt nach Bestimmung des Erregers ein entsprechendes Antibiotikum verordnen.
Chronische Durchfälle sind immer ein Grund zu Besorgnis – die Ursache muss abgeklärt werden.
Selbstgemischte Elektrolytlösung
Bei Durchfall ist es wichtig, die Mineralstoffe und die Flüssigkeit, die der Körper verliert, zu ersetzen. Die Elektrolytlösung können Sie selbst zubereiten. Von dieser Mischung sollten Sie über den Tag verteilt mindestens zwei Liter trinken. Aber bereiten Sie das Getränk jeweils frisch zu.
Das Rezept: Mischen Sie einen halben Liter stilles Mineralwasser (oder abgekochtes und wieder abgekühltes Leitungswasser), 1 Teelöffel Kochsalz, 7 – 8 Teelöffel Traubenzucker (haben Sie keinen Traubenzucker im Haus, nehmen Sie ganz normalen Zucker) und einen halben Liter Orangensaft (oder einen anderen Fruchtsaft/-tee oder Kräutertee).
Wollen Sie auf Saft verzichten, lösen Sie 2 Esslöffel Rohrzucker sowie 1 Teelöffel Salz in 1 Liter abgekochtem, abgekühltem Wasser auf.