Fieber
Bei Fieber liegt die Körpertemperatur über 38°C. Wichtig ist, ob es steigt und wie sich die Person fühlt. Erfahren Sie, was Sie bei Fieber – speziell bei Kindern – tun können und wann Sie zum Arzt sollten.
Fieber ist keine eigenständige Krankheit. Bei Infektionen mit Viren oder Bakterien muss das Immunsystem einen Gang höher schalten und dabei steigt die Körpertemperatur an. Sie können dies im Ohr, im Mund oder im Po messen. Ab welcher Temperatur Fieber beginnt, ist davon abhängig, an welcher Körperstelle Sie messen, und auch noch tageszeitlich schwankend. Grundsätzlich gilt: über 38 °C spricht man von Fieber, über 39 °C von hohem Fieber. Wichtiger als die Temperatur ist, ob das Fieber steigt, ob es ständig hoch ist und wie Sie sich fühlen. Auch wenn Sie nur 37,9 °C im Ohr messen, sich aber miserabel fühlen, ist etwas nicht in Ordnung.
DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN
Erst einmal: Ruhe bewahren! Eine Temperaturerhöhung auf über 38 °C ist nicht gefährlich und auch für Temperaturen über 39 °C ist Ihr Körper grundsätzlich gut gerüstet. In den meisten Fällen handelt es sich um einen grippalen Infekt und Sie fühlen sich entsprechend schlapp und angeschlagen. Körperliche Schonung und gegebenenfalls Fiebersenkung mit Wadenwickeln oder Medikamenten wie Paracetamol oder Ibuprofen sind häufig vollkommen ausreichend.
Fieberkrampf bei Kindern: ein erschreckendes Erlebnis für die Eltern. Auslöser ist die schnell ansteigende Körpertemperatur. Es kommt zu einem kleinen «Gewitter» im Gehirn, Nervenzellen geben unkontrolliert Impulse ab und Ihr Kind krampft: Es verdreht die Augen, die Atmung stockt, Arme und Beine zucken, es ist kurz bewusstlos. Die Zeit, in der das passiert – 30 Sekunden bis drei Minuten –, erscheint Ihnen wie eine Ewigkeit, da Sie nur zuschauen können und sich hilflos fühlen. Nach dem Krampf geht es Ihrem Kind aber schnell wieder besser, und es kann sich an den Krampf gar nicht richtig erinnern.
So können Sie Ihrem Kind helfen:
1 Auch wenns schwerfällt: Ruhe bewahren!
2 Schützen Sie Ihr Kind vor Verletzungen, indem Sie es auf eine weiche Unterlage legen und Gegenstände aus der Reichweite des Kindes entfernen.
3 Wenn Ihr Kind erbricht, bringen Sie es in die stabile Seitenlage, damit Erbrochenes und Speichel abfliessen können.
4 Rufen Sie den Notfall- oder Kinderarzt, wenn ein Fieberkrampf das erste Mal auftritt.
5 Wenn Ihr Kind wieder fiebert, geben Sie ab 38,5 °C ein Fieberzäpfchen, das der Arzt zu diesem Zweck verschrieben hat. Zusätzlich können Sie Wadenwickel anlegen.
DAS MACHT DER ARZT
Dauert das Fieber länger als zwei Tage oder kommen Kopfschmerzen, Erbrechen oder Atemprobleme hinzu, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Neben viralen Infektionen können auch bakterielle Infektionen wie Abszesse, Wundrose, Harnwegsinfekte oder eine Lungenentzündung Auslöser für das Fieber sein. Bei einem bakteriellen Infekt kann eine Antibiotikatherapie nötig sein.
Fieber bei Kindern
Keine Panik: Bei Kindern muss das Immunsystem noch trainiert werden. Das Abwehrsystem muss ständig viele kleine Kämpfe führen – es kommt daher nicht selten zu Temperaturerhöhungen. Das ist gesund und natürlich und gehört zur Reifung des Immunsystems dazu. Dass Sie als Eltern besorgt sind, wenn Ihr Kind Fieber hat, ist natürlich und verständlich.
Kleine Unterschiede: Bei Babys und Kindern gilt wie bei Erwachsenen eine Temperatur von über 38 °C als Fieber, aber bereits ab 38,5 °C sollte es bei Kindern behandelt werden. Gerade bei Babys und Kleinkindern ist die Messung nicht ganz einfach. Am exaktesten ist die Messung im Po, aber es ist unangenehm. Babys mögen das noch ohne grosse Gegenwehr über sich ergehen lassen, aber spätestens im Kleinkindalter wird die rektale Messung kaum noch toleriert. Verzichten Sie dann lieber darauf. Die Messung der Temperatur im Ohr reicht auch völlig aus.
Stimmung: Eine Temperaturerhöhung auf über 38 °C ist noch nicht unbedingt bedrohlich. Wie auch bei Ihnen, ist es entscheidend, wie sich Ihr Kind fühlt und wie es sich verhält: Spielt es fröhlich, trinkt es regelmässig und isst genügend, ist erst einmal alles o.k. Ist es quengelig, schreit es mehr als sonst und verweigert Essen und Trinken, sollten Sie den Kinderarzt aufsuchen. Die erhöhte Temperatur ist dann nur ein weiteres Indiz dafür, dass etwas nicht stimmt. Immer gilt: Wenn Sie besorgt sind oder sich unsicher fühlen, sprechen Sie mit dem Kinderarzt. Was Ihr Kind bei allen Erkrankungen braucht, gilt auch hier: Zuwendung und Ruhe ist immer noch die beste Medizin!