Knabe liest Buch
UNLIEBSAME BLÄSCHEN    

Herpes labialis

Die Lippen brennen, es kribbelt, die Bläschen kündigen sich an. Erfahren Sie, was Sie gegen Lippenherpes, «Herpes labialis», und gegen Genitalherpes, «Herpes genitalis», tun können und wann Sie zum Arzt sollten.

Kurz vor einer wichtigen Besprechung: Die Lippen brennen, es kribbelt ein bisschen und Sie wissen, dass sich die unübersehbaren Bläschen auf den Lippen ankündigen. Die Bläschen, die Sie regelmässig heimsuchen und auch mit dem teuersten Lippenstift nicht zum Verschwinden zu bringen sind. Der Lippenherpes (Herpes labialis) – verursacht vom Herpes-simplex-Virus Typ 1 – tritt bei 30 Prozenz der Bevölkerung auf. Infiziert sind wesentlich mehr Menschen, aber meistens kann das Immunsystem das Virus in Schach halten. Die Viren bleiben lebenslang in den Nervenzellen und kommen erst unter bestimmten Bedingungen zum Vorschein:

•    bei Infektionskrankheiten oder Fieber (daher auch die Bezeichnung «Fieberblasen»)
•    nach starker Sonneneinstrahlung
•    bei psychischen Belastungen (Stress, Trauer, Ängsten, Übermüdung)
•    bei hormoneller Umstellung (bei Frauen während der Menstruation oder in der Schwangerschaft)

Die Bläschen bilden sich innerhalb weniger Stunden und können auch Nase, Wangen und Ohrläppchen in Mitleidenschaft ziehen. Die flüssigkeitsgefüllten Bläschen platzen, verschorfen und heilen dann ohne Narbenbildung wieder ab. Allerdings begleitet Sie dieses sichtbare Andenken 10 bis 14 Tage. Der ähnlich verlaufende Herpes genitalis befällt, wie der Name verdeutlicht, die Genitalregion. Er wird vom Herpes-simplex-Virus Typ 2 hervorgerufen und typischerweise beim Geschlechtsverkehr übertragen.
 

CONCORDIA Reiseapotheke

Gewinnen Sie jetzt 1 von 5 CONCORDIA-Reiseapotheken

Machen Sie jetzt beim Wettbewerb mit und gewinnen Sie mit etwas Glück 1 von 5 CONCORDIA-Reiseapotheken. Wir wünschen Ihnen eine erlebnisreiche Reise!

DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN

Hausmittel wie Zahnpasta oder Heilerde helfen nicht wirklich, und die in der Apotheke erhältlichen Cremes und Gels gegen Lippenherpes mit den Wirkstoffen Aciclovir, Docosanol, Penciclovir, Zinksulfat oder auch Melissenblätter sind allesamt wenig geeignet, weil die therapeutische Wirksamkeit nur gering ist.

Die wichtigsten vorbeugenden Massnahmen sind:

1    Der Bläscheninhalt ist infektiös. Deswegen: Finger weg, damit Sie die Viren nicht am Körper verteilen. Waschen Sie sich nach dem Eincremen mit Anti-Viren-Salbe gründlich die Hände. Noch besser: zum Auftragen von Cremes oder Tinkturen ein sauberes Wattestäbchen benutzen.

  Küssen verbietet sich bei Lippenherpes von selbst – denn dadurch können die Viren sehr schnell auf den Partner übertragen werden.

3    Mit Säuglingen und Kleinkindern müssen Sie besonders vorsichtig sein. Eine Infektion kann hier deutlich schwerer verlaufen als bei Erwachsenen. Der Gutenachtkuss muss leider für eine Weile ausfallen.

4    Vorsicht beim Sonnenbaden, wenn Sie unter häufigen Infektionen leiden. Lippen und Mundpartie sollten Sie immer mit speziellen Sun-Blockern mit hohem Lichtschutzfaktor schützen.

5    Halten Sie Ihr Immunsystem in Schuss. Dazu tragen ausgewogene Ernährung, moderater Sport, ausreichend Schlaf und der Verzicht auf zu viel Alkohol und Zigaretten bei. Ständige psychische Belastungen können Sie bei Bedarf mit professioneller Unterstützung oder Betreuung bewältigen. Und mancher Überbelastung, von der Sie wissen, dass Sie darauf mit «Stressherpes» reagieren, sollten Sie einfach aus dem Wege gehen.

 

DAS MACHT DER ARZT

Im Allgemeinen sind die Krankheitssymptome einer Herpes-simplex-Infektion zwar unangenehm, aber nicht gefährlich. Bei immer wiederkehrendem Lippenherpes, der nicht gut auf die Cremes gegen das Virus reagiert, kann überlegt werden, ob Tabletten schneller Erleichterung verschaffen. Wichtig: Der Herpes kann nicht geheilt werden. Die Viren werden zurück in die Nervenenden verbannt und warten auf die nächste Gelegenheit, wieder an die Oberfläche zu gelangen.

Sie müssen allerdings in den folgenden drei Fällen unbedingt zum Arzt, weil das Herpes-Virus Ihnen dann doch gefährlich werden kann:

Sie haben Neurodermitis: Leiden Sie unter Neurodermitis, können sich die Herpes-Bläschen auf der durch das Ekzem vorgeschädigten Haut ausbreiten. Es können dann grosse Hautpartien oder sogar der ganze Körper betroffen sein (Ekzema herpeticatum).

Sie haben ein geschwächtes Immunsystem: Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (z. B. bei einer Chemotherapie oder einer HIV-Infektion) kann es zu schweren Krankheitsverläufen (Lungenentzündung, Hirnentzündung) kommen.

Der Herpes befällt Ihre Augen: Sollten im Krankheitsverlauf Ihre Augen betroffen sein, kann die Hornhaut geschädigt werden (Herpes corneae), was allenfalls zur Einschränkung der Sehkraft führt.

In allen diesen Fällen (es gibt noch ein paar weitere) muss Ihr Arzt Ihnen Tabletten gegen das Virus verschreiben. Diese sind in der Regel gut verträglich.

 

Jetzt Prämie rechnen

Vorgeburtlich
Geschlecht