Ein Arzt schaut mit einer Lupe auf den Ausschlag am Arm eines Patienten.
VIRUSINFEKTION BRINGT SCHMERZEN    

Herpes zoster

Starke Schmerzen, auf der Haut sind rote Flecken, die später zu flüssigkeitsgefüllten Bläschen werden und sich gürtelförmig ausbreiten: Herpes zoster (Gürtelrose). Erfahren Sie, was Sie tun können und warum Sie zum Arzt sollten.

URSACHEN

Sie fühlen sich unwohl in Ihrer Haut, abgeschlagen und schlapp, dann verspüren Sie auch noch dumpfe Stiche in der linken Brust: hoffentlich kein Herzinfarkt. Das EKG bei Ihrem Arzt zeigt glücklicherweise keinen Infarkt und die Bläschen einige Tage später bestätigen den Verdacht auf Gürtelrose.

Der Herpes zoster hat trotz des gemeinsamen «Vornamens» Herpes nichts mit dem Lippenherpes zu tun. Der Zoster wird durch die in Nervenknoten (Ganglien) überlebenden Viren der Windpocken ausgelöst. Die Bläschen sind die einzige Gemeinsamkeit beider Herpes-Erkrankungen.
 

SYMPTOME

Normalerweise verhalten sich die Viren in den Nervenenden ruhig – das Immunsystem sorgt dafür, dass die Viren sich nicht vermehren und ausbreiten können. Ist Ihre Körperabwehr aber geschwächt, weil Sie z. B. Stress haben, starke Medikamente (z. B. Immunsuppressiva) nehmen müssen, an einer chronischen Erkrankung leiden, Krebs oder eine Immunschwäche wie AIDS haben, können die Viren wieder aktiv werden und eine Gürtelrose auslösen. Die Nervenenden entzünden sich und Sie verspüren starke Schmerzen. Entlang der Nervenbahnen wandern die Viren weiter in die Haut: Es bilden sich am Anfang kleine rote Flecken, die sich später in flüssigkeitsgefüllte Bläschen verwandeln. Die Flüssigkeit in diesen Bläschen ist hoch ansteckend. Die Ausbreitung der Bläschen erfolgt gürtelförmig, also nur begrenzt auf ein Hautgebiet.

In der Schweiz erkranken jährlich rund 17 000 meist ältere und durch Erkrankungen vorbelastete Menschen. Ein Zoster kann Sie aber in jedem Alter treffen. Die Gürtelrose plagt die Betroffenen am häufigsten am Rumpf; sie vermag jedoch auch an allen anderen Körperstellen auszubrechen: am Hals, im Innenohr oder Auge. Gefürchtet, aber selten ist der Befall von Binde- und Hornhaut des Auges, was unter Umständen sogar zu einer Erblindung führen kann.

 

Cover des Buches "Der kleine Schweizer Hausarzt" mit einem roten Kreuz darauf.

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DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN

Spezielle Empfehlungen zur Vorbeugung, die darüber hinausgehen, dass Sie auf Ihre Gesundheit achten sollen, gibt es bei Zoster nicht. Die Viren überleben in den Ganglien und nutzen jede günstige Gelegenheit, sich zu vermehren.

Gegen den Ausbruch der Gürtelrose ist für Personen ab dem 50. Lebensjahr seit 2013 ein Impfstoff verfügbar. Studien zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, an Herpes zoster zu erkranken, durch diese Impfung immerhin halbiert wurde. Und wenn es trotzdem zu einem Ausbruch kam, litten Geimpfte deutlich seltener als Ungeimpfte an der äusserst unangenehmen Post-Zoster-Neuralgie.

Eine allgemeine Impfempfehlung der Eidgenössischen Impfkommission für die Herpes-zoster-Impfung liegt aber nicht vor.

Es muss vor einer Impfung immer das individuelle Krankheitsrisiko betrachtet werden. Da die Impfung keine Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen ist, sollten Sie die Kostenerstattung unbedingt vor der Impfung mit Ihrer Krankenkasse klären.
 

Eine Illustration eines Mannes mit eingezeichneten Nervenbahnen, dem gürtelförmigen Hautareal. Gürtelrose: Sie breitet sich immer entlang der Nervenbahnen aus, die ein bestimmtes, gürtelförmiges Hautareal versorgen.

DAS MACHT DER ARZT

Jede Zoster-Erkrankung birgt die Gefahr einer Post-Zoster-Neuralgie: Die Bläschen sind weg, aber die Schmerzen bleiben. Bei einer Gürtelrose muss so früh wie möglich mit einer Therapie gegen die Vermehrung und Ausbreitung der Viren begonnen werden.

Nicht selten ist die Diagnose aber nicht so einfach. Der Schmerz, z. B. im Brustbereich, kann andere Ursachen haben, und so kommt es vor, dass erst andere Erkrankungen vermutet und ausgeschlossen werden. Brustschmerzen können z. B. auch dann auftreten, wenn etwas mit dem Herz nicht stimmt, Probleme mit der Wirbelsäule bestehen oder Sie sich beim Sport etwas gezerrt haben. Ein Zoster kann auch ein Hinweis auf eine andere Erkrankung sein.

Ist die Diagnose klar, verschreibt Ihr Arzt Ihnen Tabletten gegen die Virusvermehrung (Virustatika) und gegen die Schmerzen. Lotionen können aufgetragen werden, um die Bläschen auszutrocknen und die Heilung der Haut etwas zu beschleunigen.

 

Windpockenimpfung schützt

Eine Windpockenimpfung im Kindesalter senkt die Wahrscheinlichkeit, an Herpes zoster zu erkranken. Gegen Windpocken geimpfte Menschen bekommen ebenfalls Gürtelrose, wenn auch deutlich seltener als Ungeimpfte. Das liegt daran, dass die Impfung mit dem (abgeschwächten) Virus erfolgt.
 

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