Ein Junge sitzt auf einem Stein und liest ein Buch. Seine Schwester steht im Hintergrund mit einem Ball in den Händen.
SCHMERZHAFTES ZUSAMMENTREFFEN    

Prellungen

Beim Sport ein heftiger Gegnerkontakt und eine Prellung davongetragen. Erfahren Sie, was Sie bei einer Prellung selbst tun können und wann Sie zum Arzt gehen sollten.

Wenn Sie viel Sport treiben, haben Sie sicher schon Bekanntschaft mit einer Prellung gemacht. Ein heftiger Gegnerkontakt, etwa beim Gerangel um den Ball, und schon sind die Schwellung und der blaue Fleck da. Die «Tomate» – Knie rammt Oberschenkel – ist ein typischer Auslöser für diese schmerzhafte Schwellung der Muskulatur. Bei der Prellung reissen kleine Blutgefässe in der Muskulatur ein, es kommt zum Bluterguss (Hämatom). Die Bewegungen sind in den nächsten Tagen etwas eingeschränkt. Aber Sie können sich nicht nur die Muskulatur prellen, sondern auch Knochen und Gelenke, was leider oft noch schmerzhafter ist.

Muskelprellung: Bei der Muskelprellung bildet sich eine Schwellung durch einen Bluterguss zwischen einzelnen Muskelfasern. Das tut heftig weh und bedeutet Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen für einige Tage. Typisch ist der Bluterguss auf Oberschenkel oder Oberarm.

Gelenkprellung: Sehr schmerzhaft sind Gelenkprellungen. Besonders häufig sind Ellenbogen-, Knie- und Sprunggelenk betroffen. Durch kleine Einblutungen entsteht ein Erguss im Gelenk. Sie können das Gelenk danach für einige Zeit nicht richtig bewegen. Selbst Nichtsportler kennen sicher die Nervenprellung im Ellenbogengelenk (Narrenbein), die meist nur kurz schmerzt und keine langfristigen Nachwirkungen hat.

Knochenprellung: Solche Prellungen können beispielsweise am Schienbein auftreten, wo der Knochen nur von einer dünnen Hautschicht bedeckt wird. Tritt jemand gegen das Schienbein, schmerzt es ziemlich, da die Knochenhaut viele Nerven enthält und daher sehr sensibel ist. Die gute Nachricht: Dieser starke Schmerz gibt sich nach wenigen Minuten.

 

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DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN

Wie bei vielen Sportverletzungen sollten Sie nach dem PECH-Schema vorgehen. Das heisst: Brechen Sie Ihren Sport oder die jeweilige Aktivität wenn möglich sofort ab. Kühlen Sie die geprellte Stelle, machen Sie einen Druckverband und lagern Sie die betroffene Stelle anschliessend hoch. Je schneller Sie die Massnahmen durchführen, desto geringer werden die Beschwerden ausfallen und desto schneller bilden sie sich wieder zurück.

 

DAS MACHT DER ARZT

Die gute Nachricht ist: Die meisten Prellungen sind nach ein paar Tagen wieder verschwunden, ebenso der Schmerz, und Sie können sich wieder unbeschwert bewegen.

Bei ausgedehnten Hämatomen kann es aber dazu kommen, dass die Schwellung die Durchblutung behindert. Die Folge ist, dass beispielsweise bei einem ausgedehnten Hämatom in der Wade die Durchblutung im Fuss eingeschränkt ist. Durch die massive Drucksteigerung innerhalb des Muskels kann es zur Schädigung von Muskelgewebe und Nervenfasern oder Durchblutungsstörungen kommen.

Bemerken Sie beispielsweise eine massive Verhärtung Ihrer Wade und haben den Eindruck, dass Ihr Fuss nicht mehr richtig durchblutet wird (blau wird und sich kalt anfühlt), müssen Sie Ihren Arzt aufsuchen. Gegebenenfalls ist es dann notwendig, den Bluterguss operativ zu entfernen, damit die Durchblutung wieder hergestellt wird.

 

Homöopathie – Beweise nein, Hinweise ja

Mal einen Versuch wert: Bei einer harmlosen Verletzung wie den hier beschriebenen Prellungen (die in der Regel schnell von selbst heilen und verschwinden) können Sie versuchen, ob Ihnen zusätzlich die in der homöopathischen Behandlung angeratene Einnahme von Arnica D12 hilft. Zunächst nehmen Sie es drei- bis fünfmal alle zehn Minuten ein, dann stündlich.

Im Ernstfall lieber auf Nummer sicher: Bei ernsthaften Erkrankungen und Störungen raten wir von homöopathischen Behandlungen ab: Zwar gibt es Hinweise für eine therapeutische Wirksamkeit von homöopathischer Behandlung im Einzelfall bei einigen Erkrankungen (www.test.de), aber als allgemeines Konzept ist die Homöopathie zur Behandlung von Krankheiten und Störungen nicht geeignet. Aus wissenschaftlicher Sicht fehlen schlicht und einfach die Beweise für die Wirksamkeit. Lassen Sie sich also im Ernstfall und um keine Zeit zu verlieren stets zunächst schulmedizinisch untersuchen und behandeln.

Sagen Sie Bescheid: Wenn Sie Homöopathie ergänzend oder unterstützend bei einem (anderen) Arzt oder Heilpraktiker wählen, muss der behandelnde Arzt das wissen. Um Nebenwirkungen zu minimieren, müssen diese (wie auch alle anderen) Behandlungsansätze bekannt sein.

 

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