Menstruationsbeschwerden
Jeden Monat die gleichen Probleme: unreine Haut, Ziehen im Unterleib, Bauchkrämpfe, schlechte Laune. Erfahren Sie, was Sie gegen PMS und Menstruationsbeschwerden tun können und wann Sie zum Arzt gehen sollten.
Jeden Monat die gleichen Probleme: Hautunreinheiten, Ziehen im Unterleib, Bauchkrämpfe, Übelkeit und manchmal auch schlechte Laune sind die Begleiter der monatlichen Regelblutung. Vielleicht gehören Sie zu den Frauen, die vergleichsweise nur wenig Symptome haben und die Regelblutung zwar lästig finden, aber nach zwei bis drei Tagen mit dem Thema «durch» sind. Vielleicht gehören Sie aber auch zu den Frauen, die zur Zeit der Regelblutung fast vollkommen lahmgelegt sind. Besonders die Regelschmerzen, vom Arzt auch Dysmenorrhoe genannt, sind schlimm und fast nur mit Schmerzmitteln erträglich. Ausserdem sind die nachfolgenden Blutungen so stark, dass Sie sich kaum vor die Tür trauen. An einen normalen Alltag ist während dieser Zeit kaum zu denken.
Ob Sie zu der einen oder zur anderen Gruppe von Frauen gehören, liegt, abgesehen von genetischen Faktoren, hauptsächlich am Prostaglandinspiegel in Ihrem Blut. Das Hormon ist dafür verantwortlich, dass Ihre Gebärmutter sich kontrahiert und die aufgebaute Schleimhaut abgestossen wird. Daher: hoher Prostaglandinspiegel im Blut gleich starke Kontraktionen der Gebärmutter gleich starke Regelschmerzen.
Zwar gehört die Menstruation zum Frauenleben, aber für starke Beschwerden gilt das nicht. Keine Frau muss sie aushalten, und meist lassen sie sich gut behandeln.
DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN
Auch wenn Ihnen gerade gar nicht nach Bewegung ist, sollten Sie sich bewegen. Ob Sie joggen, spazieren gehen oder eine Radtour machen, die leichte Bewegung lockert die verkrampfte Muskulatur auf.
Die gleiche Wirkung hat Wärme. Warme Bäder oder die klassische Wärmflasche lassen die angespannte Muskulatur entspannen. Auch Entspannungsmethoden wie Yoga oder autogenes Training verringern langfristig Menstruationsbeschwerden. Aber nur, wenn Sie die Yogamatte nicht nach ein paar Wochen wieder in die Ecke stellen.
Sind die Schmerzen regelmässig so stark, dass Sie ein Schmerzmittel benötigen, hat sich Ibuprofen bewährt. Azetylsalizylsäure (z. B. Aspirin) sollten Sie vermeiden, da durch dieses Medikament die Blutgerinnung verzögert und dann die Blutung verstärkt würde. Ein krampflösendes Mittel (z. B. Buscopan) kann in der Regel auch helfen, die verkrampfte Muskulatur zu entspannen.
DAS MACHT DER ARZT
Kennen Sie einmal den Verlauf Ihrer Regel, können Sie gut einschätzen, ob sich etwas verändert hat, ob etwa die Regelblutungen mehr schmerzen, ob sie länger andauern und ob Sie vermehrt bluten. Myome, Endometriose, Entzündungen an Eileiter oder Gebärmutter oder auch Eileiterschwangerschaften können Gründe für veränderte Menstruationsbeschwerden sein. Dies sollten Sie dann auf jeden Fall mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin klären.
Möglicherweise werden Ihre Menstruationsbeschwerden auch durch die Einnahme der Pille verändert. Auf jeden Fall wird sie durch die Pille meistens deutlich planbarer und die Dauer der Regelblutung verkürzt. Manche Frauen nehmen die Pille ohne Unterbrechung ein, um die Regelblutung komplett zu unterbinden. Ob die kontinuierliche Pilleneinnahme für Sie infrage kommt, müssen Sie mit Ihrem Arzt klären. Grundsätzlich wird die durch die Pille sowieso erhöhte Gefahr einer Thrombose so noch einmal erhöht.
Prämenstruelles Syndrom
Einige Tage vor der Regel geht es manchen Frauen schon «besonders». Die eine hat Unterleibs- oder Kopfschmerzen, die andere ist traurig und gereizt und eine fühlt sich aufgeschwemmt oder allgemein unwohl. Der Fachausdruck hierfür ist prämenstruelles Syndrom (PMS). Nicht nur die Auswirkungen, auch die Stärke ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Es gibt auch Frauen, die berichten, dass sie an den Tagen vor den Tagen voller Energie sind und Vorhaben gut umsetzen können.
Was tun? Medizinisch geht man davon aus, dass die schwankenden Hormonspiegel während des Monatszyklus für diese Effekte verantwortlich sind. Aber wie es zu den unterschiedlichen Beschwerden und der Schwere kommt, ist nicht geklärt. Bei einer Befragung nannten Frauen fast 200 verschiedene Symptome von Brustschmerzen bis Konzentrationsschwierigkeiten. Ein schlüssiges Behandlungskonzept ist daher nicht in Sicht. Eine Wirksamkeit konnte bisher bei keinem Medikament ausreichend nachgewiesen werden.
Selbsthilfe: Manchen Frauen hilft es, in einem Tagebuch die Beschwerden und Situationen zu beschreiben, ihre Massnahmen dagegen und was gewirkt hat.