Ein Junge sitzt auf einem Stein und liest ein Buch. Seine Schwester steht im Hintergrund mit einem Ball in den Händen.
Schlaf-Apnoe-Syndrom, Schnarchen, Sodbrennen 

Schlafstörungen

«Gut geschlafen?» – «Ja, danke, du auch?». Eine einfache Frage, eine einfache Antwort. Doch guter Schlaf ist nicht selbstverständlich. Schlafstörungen können unruhige Nächte bescheren. Sie verhindern, dass Sie sich richtig erholen.

Schlaf gehört zu den biologischen Funktionen des Menschen. Er ist sehr wichtig für unser Wohlbefinden. Schlafstörungen schränken die Lebensqualität ein. Sie führen dazu, dass die Betroffenen weniger leistungsfähig sind. Wann spricht man von einer Schlafstörung, sogenannter «Insomnie»? Wenn die Betroffenen Mühe haben einzuschlafen oder durchzuschlafen und somit der Schlaf ungenügend oder nicht erholsam ist.

Dauerhafter Schlafmangel kann zu körperlichen Beschwerden und psychischen Problemen führen, wie zum Beispiel

  • Infektanfälligkeit
  • Kopfschmerzen
  • Denkstörungen
  • Reizbarkeit
  • Halluzinationen


Experimente über Schlafentzug zeigten: Einige Versuchspersonen begannen durch den Entzug zu halluzinieren, andere fühlten sich verfolgt oder wirkten komplett überdreht. Niemand blieb ohne Symptome. 
 

SCHLAFSTÖRUNGEN SIND KEINE SELTENHEIT

Die Schweizerische Gesundheitsbefragung 2012 ergab: Ein Viertel der Bevölkerung leidet unter Schlafstörungen; 8 von 100 Personen nehmen Medikamente ein, damit sie schlafen können. Dabei seien Frauen (28 %) häufiger von Schlafstörungen betroffen als Männer (20 %). Bei Schlafstörungen würden sich die Lebensqualität und der selbst wahrgenommene Gesundheitszustand verschlechtern.

(Quelle: Bundesamt für Statistik BFS, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2013, Schlafstörungen in der Bevölkerung; veröffentlich am 19. Mai 2015)
 

WANN WERDEN SCHLAFSTÖRUNGEN ZUM PROBLEM?

Im Laufe seines Lebens schläft jeder Mensch ab und zu weniger gut, das ist normal. Einige Tage oder wenige Wochen schlecht zu schlafen, ist auch nicht schlimm. Schlafstörungen entwickeln sich erst dann zum Problem, wenn sie chronisch werden. Wenn sie uns täglich müde und energielos machen oder sich auf andere Weise  negativ auf den Alltag auswirken.
 

WAS STECKT HINTER SCHLAFSTÖRUNGEN?

Schlafstörungen können vielfältigste Ursachen haben. Aussergewöhnliche Arbeitszeiten- zum Beispiel bei Menschen, die in Schicht oder nachts arbeiten - können sich ebenso auf die Schlafqualität auswirken wie schlechte Stimmung oder Stress bei der Arbeit.

Schnarchen ist weit verbreitet und kann so mancher Partnerin oder manchem Partner den Schlaf rauben. Schnarchen kann aber auch gefährlich sein, wenn nämlich Atempausen auftreten. Dann spricht man vom «Schlaf-Apnoe-Syndrom» (SAS). Setzt der Atem aus, bekommt der Körper keinen Sauerstoff. Der Sauerstoffmangel lässt die Betroffenen kurz erwachen, ohne dass sie es merken. Am nächsten Tag fühlen sie sich müde und schlapp und können sich dies erklären kann. Je nachdem wie ausgeprägt das Schlaf-Apnoe-Syndrom ist, kann als Folge der Tagesmüdigkeit ein Sekundenschlaf auftreten, der zu Unfällen führen kann.

Ausserdem sind SAS-Betroffene stark gefährdet an Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, oder Herzschwäche zu erkranken oder einen Hirnschlag zu erleiden. Deshalb sollte das Schlaf-Apnoe-Syndrom unbedingt behandelt werden.

Auch Sodbrennen kann die Schlafqualität beeinträchtigen.
 

SPORT ALS SCHLAFMITTEL?

Sport und Bewegung wirken sich positiv auf die Schlafqualität aus. Ab einer gewissen Trainingsdauer und nach intensiven Beanspruchungen (extremes Wetter, hoher Schwierigkeitsgrad, schnelles Tempo) fördert Sport den Schlaf. Denn der Köper möchte sich nach dem Training erholen. Wer sich regelmässig bewegt – besonders im Freien – fühlt sich ausgeglichener. Beim Sport können wir abschalten, Stress abbauen, uns aktiv erholen; und so schliesslich auch besser schlafen.

Obwohl Sport erschöpft, ist es nicht sinnvoll, sich vor dem Einschlafen komplett auszupowern. Je intensiver das Training, desto mehr «Laktat» bilden wir. Laktat – Milchsäure – entsteht als Stoffwechselprodukt im Muskel, wenn der Körper die benötigte Energie ohne Hilfe von Sauerstoff (anaerober Stoffwechsel) gewinnt. Und das Laktat lässt uns eher schlecht einschlafen. Ideal ist ein mittleres Belastungsniveau. Wer abends trainiert, sollte besonders auf den Übergang von der Trainings- zur Erholungsphase achten. Das heisst: sich auslaufen, dehnen, duschen und etwas Leichtes essen, inklusive trinken.
 

WIE VIEL SCHLAF BRAUCHT DER MENSCH?

Die gesunde Schlafdauer beträgt rund sieben Stunden. Wie viel Schlaf Menschen brauchen, ist ganz individuell. Manche brauchen fünf, andere neun Stunden. Die einen schlafen regelmässig tief und fest, andere wachen schneller auf.

Babys benötigen in der Regel viel Schlaf. Im Alter von 0 bis 3 Monaten schlafen sie durchschnittlich etwa 17 Stunden (je 24 Stunden); mit 12 Monaten durchschnittlich circa. 14 Stunden. 6-Jährige schlafen durchschnittlich etwa 11 Stunden. (Quelle: BZgA Durchschnittliche Schlafdauer von Kindern)