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DAS STÖSST IHNEN SAUER AUF    

Sodbrennen

Saures Aufstossen, Brennen in der Speiseröhre: Viele Menschen leiden unter Sodbrennen. Erfahren Sie, was Sie dagegen tun können und wann Sie zum Arzt sollten.

Sie spüren ein starkes Brennen und Stechen in der Brust und machen sich Sorgen, es könnte etwas Schlimmes sein. Grund dazu hätten Sie, so Ihre Befürchtung, denn in letzter Zeit haben Sie nicht gerade gesund gelebt: zu wenig Bewegung, zu viel Alkohol und reichhaltiges Essen und dazu mehr als sonst geraucht.

Das sofort bei Ihrem Arzt geschriebene EKG bringt erst einmal Erleichterung. Einen Herzinfarkt haben Sie nicht, aber die Brustschmerzen sind immer noch ziemlich heftig.

Was sich wie ein Herzinfarkt anfühlt, ist eine durch Magensäure stark gereizte und entzündete Speiseröhre. Nicht immer sind die Symptome so eindrucksvoll. Vielleicht kennen Sie das saure Aufstossen nach einem Festmahl oder nach der dritten oder vierten Tasse Kaffee am Tag. Mit vorübergehendem Sodbrennen nach bestimmten Speisen haben viele Menschen zu kämpfen. Läuft die Magensäure aber ständig in die Speiseröhre, kann dies zu ernsthaften Schäden und starken Schmerzen führen. Manchmal ist aber auch nur ein ständiges Räuspern oder chronische Heiserkeit ein Hinweis auf den Reflux, also das Zurückfliessen von Magensäure bis in Rachen und Mund.

 

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DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN

Haben Sie nur gelegentlich Sodbrennen und wissen Sie, dass bestimmte Speisen dies auslösen, gilt es als harmlos. Dann sollten Sie die entsprechenden Speisen mit Vorsicht geniessen oder ganz meiden. Meistens sind die Auslöser fettreiche und süsse Speisen und Getränke.

Zwar helfen manchmal auch säurebindende Medikamente aus der Apotheke, um die Beschwerden zu lindern. Diese sollten Sie aber nur in Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen. Besonders umsichtig müssen Sie sein, wenn Sie noch andere Mittel einnehmen. Meist ist ein Abstand von zwei Stunden zwischen den Medikamenten notwendig, damit es nicht zu einer Beeinträchtigung kommt.

Vermeiden Sie Nahrungsmittel, die Ihnen «sauer» aufstossen. Sie wissen am besten, nach welchen Speisen es bei Ihnen brennt: Fette Speisen, süsse Speisen (z. B. Schokolade), Getränke wie saure Fruchtsäfte, Kaffee, kohlensäurehaltige Limonaden und Alkohol, vor allem hochprozentiger und säurehaltiger Alkohol (z. B. Wein), sind die häufigsten Auslöser. Ebenso sollten Sie mit dem Rauchen aufhören.

Folgende Ratschläge können Ihnen das Leben wieder etwas «versüssen»:

•    Legen Sie sich nicht direkt nach dem Essen hin, denn dann kann der Mageninhalt leichter in die Speiseröhre zurückfliessen. Besser ist nach dem Essen ein kleiner Verdauungsspaziergang.

•    Es empfiehlt sich, eventuelles Übergewicht zu reduzieren und mehrere kleine, fettarme Mahlzeiten am Tag zu sich zu nehmen statt dreimal eine grosse.

•    Essen Sie spätabends nicht mehr oder nur eine kleine Portion, damit Ihr Magen leer ist, wenn Sie ins Bett gehen.

•    Wählen Sie fettarme und eiweissreiche Gerichte, die sind schneller verdaut als fettreiche.

•    Lassen Sie die Finger von eiskalten Getränken oder Speisen; durch die Kälte verringert sich die Bewegung der Speiseröhre.

•    Wenn Sie vor dem Schlafen das Kopfteil höher stellen, wird das Zurücklaufen der Magensäure verhindert.

•    Versuchen Sie auch, Stress abzubauen. Helfen können hier verschiedene Entspannungstechniken wie Yoga, Qi Gong oder autogenes Training.

 

DAS MACHT DER ARZT

Leiden Sie ständig unter Sodbrennen, Brennen im Brustbereich, Heiserkeit, chronischem Husten und Magenschmerzen nach dem Essen, sollten Sie auf jeden Fall zum Arzt gehen. Er wird eine Magenspiegelung (Gastroskopie) veranlassen, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Bei der Magenspiegelung kann der Arzt erkennen, ob und wo die Schädigung vorliegt: Ist nur die Speiseröhre entzündet oder gibt es auch Geschwüre im Magen? Ausserdem werden Proben (Biopsien) aus Ihrem Magen entnommen, um festzustellen, ob Sie einen Magenkeim (Helicobacter pylori) haben.

Sollte sich bei der Gastroskopie der Verdacht erhärten, dass Ihre Schleimhaut durch die Magensäure angegriffen ist oder Sie sogar schon ein Geschwür haben, wird Ihr Arzt Ihnen ein Medikament verschreiben, das die Produktion der Säure im Magen hemmt (Säurepumpenblocker).

Falls bei Ihnen der Magenkeim Helicobacter pylori nachgewiesen wurde, ist eine Therapie mit einer Antibiotikakombination notwendig, damit das Geschwür abheilen kann. Meistens verschwinden die Symptome nach zwei bis vier Wochen, und die Therapie lässt sich beenden.

Sollten Sie aber ständig zu viel Säure bilden, kann es notwendig sein, dass Sie den Säurepumpenblocker länger einnehmen müssen. Ein weiterer wichtiger Baustein ist, dass Sie Ihren Lebensstil ändern, damit Sie das Brennen auf Dauer loswerden.

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