Thrombose
Der Unterschenkel ist geschwollen, fühlt sich gespannt an. Es zieht und reisst im Bein: Verdacht auf Thrombose? Erfahren Sie, was Sie tun können und warum Sie zum Arzt gehen sollten.
Spannungsgefühl, eine Schwellung des Unterschenkels, ein Ziehen und ein Reissen im Bein können die Anzeichen einer Thrombose sein. Eine Thrombose – also ein Verschluss einer Vene mit einem Blutklumpen (= Thrombus) – kommt häufig aus heiterem Himmel. Der Blutpfropf bildet sich dadurch, dass das Blut besonders langsam fliesst und die Blutplättchen darum verklumpen. Dies führt zur Verengung oder zum Verschluss einer tiefliegenden Vene – am häufigsten in den Beinen. So ein Verschluss kann im Unterschenkel beginnen und sich dann bis in den Oberschenkel fortsetzen. Die Thrombose tritt fast immer nur einseitig auf. Sind beide Beine geschwollen, ist eine Thrombose eher unwahrscheinlich.
Häufig haben die Betroffenen einen schmerzhaften und geschwollenen Unterschenkel. Es gibt allerdings auch Thrombosen, die nicht so eindeutig sind. Das Bein fühlt sich einfach «schwer» an, das Gefühl im Bein ist irgendwie anders. Diese Symptome sollten immer ernst genommen werden.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn es zusammen mit folgenden Ereignissen auftritt:
• nach längerem, ruhigem Sitzen (z. B. Flugreise), langen Bus- oder Bahnfahrten
• nach Operationen
• nach Verletzungen im Unterschenkelbereich, z. B. einer Muskelzerrung
• während der Verhütung mit der Pille
Ausserdem gibt es Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Thrombose erhöhen:
• Rauchen
• Vorkommen einer Thrombose bei Familienmitgliedern
• Infektionen, besonders im Bereich des Unterschenkels
• Krebserkrankungen
• vererbte Blutgerinnungsstörung
• Bettlägrigkeit
• Flüssigkeitsmangel
• Krampfadern
Eine schwere Komplikation einer Venenthrombose ist die Lungenembolie. Sie entsteht dadurch, dass sich der Thrombus oder ein Teil des Thrombus löst und dann in der Lunge ein Gefäss verschliesst.
DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN
Suchen Sie bei einem Verdacht den Arzt auf! Sie müssen zwar nicht, wie bei einem Herzinfarkt, einen Notfallarzt rufen, aber ein möglichst zügiger Besuch Ihres Hausarztes ist angebracht.
Bis zur Diagnose sollten Sie das betroffene Bein möglichst nicht bewegen, es hochlagern und sich wenig anstrengen. Sollten Sie die Symptome nachts oder am Wochenende bemerken, lassen Sie sich in die Notaufnahme eines Krankenhauses bringen.
DAS MACHT DER ARZT
Wenn Sie das Gefühl haben, dass sich bei Ihnen eine Thrombose gebildet haben könnte, muss dies vom Arzt geklärt und gegebenenfalls behandelt werden. Falls eine Thrombose festgestellt wird, muss das Blut verdünnt werden, damit es zu keiner weiteren Bildung von Blutgerinnseln kommt.
Durch Bluttests kann festgestellt werden, ob Sie eine genetische Veranlagung für die Bildung von Blutgerinnseln haben. Diese Tests zeigen zu leichte Blutgerinnungsneigungen an (z.B. bei einer Faktor-V-Leiden-Mutation). Dies ist allerdings nur ein Risikofaktor für das Auftreten von Thrombosen.
Eine spontane Thrombose ist ein Alarmzeichen: Es muss dann immer nach einem bislang unentdeckten Tumor, z. B. Darm-, Lungen- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs, gesucht werden.
Thrombosegefahr Flugreise – so können Sie vorbeugen
Bewegen: Das wichtigste Prinzip zur Vorbeugung ist Bewegung! Sie sollten regelmässig aufstehen und umhergehen. Sie können auch im Sitzen durch Auf- und Abbewegen der Fussspitzen die Muskelpumpe aktivieren und so den Blutfluss in den Venen beschleunigen.
Viel trinken: Ausserdem ist es wichtig, viel zu trinken.
Kompressionsstrümpfe: Wählen Sie besser Kniestrümpfe als Strumpfhosen, die im Sitzen zusätzlich einengen können. Wer ein erhöhtes Thromboserisiko hat, sollte sich Kompressionsstrümpfe anpassen lassen. Reisestrümpfe helfen nicht.
Prophylaxe: Bei ausgeprägten Krampfadern sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine Prophylaxe über Spritzen mit einem entsprechenden Wirkstoff. Die ungefährlichen kleinen Besenreiser erhöhen das Risiko für das Entstehen einer Thrombose dagegen nicht.
Was nicht hilft: Azetylsalizylsäure (z. B. Aspirin) bietet keinen ausreichenden Schutz vor Thrombosen.