Ein Vater füttert sein Kind mit Babybrei.

Von der Milch zum Brei

Das erste Lächeln, das erste Mal mit dem Löffel essen, die ersten Schritte: Im ersten Lebensjahr entwickelt sich das Baby so schnell wie niemals wieder.

Ein Baby freut sich auf seinen Brei. Es wächst ungefähr um die Hälfte seiner Körpergrösse, das Geburtsgewicht verdreifacht sich in dieser Zeit. Das erfordert von Anfang an eine optimale Versorgung mit Nährstoffen. In den ersten zwölf Monaten ist für das Baby ein besonderer Speiseplan vorgesehen.

1. bis 4. Monat: Still- und Trinkphase

Muttermilch ist die beste Nahrung für das Baby. Bis zum Alter von vier bis sechs Monaten sollte nur Muttermilch oder eine spezielle Säuglingsmilch gegeben werden. Spezielle Fruchtsäfte oder Tees für Babys sind unnötig. Ausser Vitamin D und Vitamin K deckt Milch alle Nährstoffe für diese Phase ab. Um eine Blutgerinnungsstörung zu vermeiden, wird in der Schweiz allen Babys im ersten Monat Vitamin K verabreicht. Der Bedarf des Knochen-Vitamins D ist jedoch allein durch Sonnenlicht und Ernährung nicht gedeckt. Deshalb empfiehlt die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie eine tägliche Zufuhr von Vitamin D im ersten Lebensjahr.

 

Ab dem 5. Monat: Beikost und Abstillphase

Ab dem fünften Monat sind das Verdauungssystem, die Nierenfunktion und der Stoffwechsel des Babys so weit entwickelt, dass mit Beikost begonnen werden kann. Wenn das Kind Interesse zeigt, ist der richtige Zeitpunkt, es nach und nach an neue Geschmacksnuancen (bitter, salzig und sauer) von Lebensmitteln zu gewöhnen. Zuerst muss das Baby lernen, vom Löffel zu essen. Mit den ersten Löffelversuchen von Rüebli- oder Apfelpüree muss es nicht satt werden. Mit der späteren Einführung von Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei und Getreide-Obst-Brei sowie Milchbrei wird der erhöhte Vitamin-, Mineralstoff und Eiweissbedarf gedeckt. Gestillt und geschöppelt wird weiterhin, solange Mutter und Kind es möchten.

 

Brei richtig zubereiten

Ab dem fünften Monat kann mit Brei begonnen werden. Mit wenig Gemüse für den Brei starten, löffelweise die Menge über drei bis vier Wochen täglich steigern. 200 Gramm Brei ersetzen eine Still- oder Schoppenmahlzeit. Wenn Sie den Brei selbst zubereiten ist es wichtig, dass die Bedürfnisse des Babys gedeckt werden. Beschränken Sie die Zutaten auf das Notwendigste und verzichten Sie auf Zusätze wie zum Beispiel Salz, Zucker oder andere Süssstoffe.

 

Grundrezept Gemüsebrei (150 – 200 g)

  • 100 g Gemüse (zum Beispiel Rüebli)
  • 50 g Kartoffeln
  • 1 Esslöffel Rapsöl oder Butter
  • 2 Esslöffel Apfel- oder Birnensaft

 

Zubereitung:
Gemüse schälen und in Stücke schneiden. Das geschnittene Gemüse in wenig Wasser (Topfboden ist gut bedeckt), im Steamer oder Dampfkochtopf weichkochen. Mit Vitamin-C-reichen Säften pürieren, bis der Brei cremig ist. Ganz am Schluss 1 Esslöffel Rapsöl zugeben.

 

Ab dem 10. Monat: Übergang zur Erwachsenenkost

Nach zehn Lebensmonaten neigt sich das Säuglingsalter dem Ende zu. Es wird Zeit, das Breispektrum zu erweitern und mit Fingerfood die Freude am Essen zu wecken. Zum Frühstück kann man dem Kind mundgerecht vorbereitete Brotstücke (mit Butter, ohne Rinde) als Appetithäppchen servieren. Als Beilage oder Zwischenmahlzeiten bieten sich weiche Obstsorten wie Bananen oder Nektarinen an; später auch rohes Gemüse zum Knabbern wie zum Beispiel Rüebli. Grundsätzlich zeigt das Baby, wann es genug hat. Dieses Zeichen soll respektiert werden.

Die Tabelle zeigt einen Speiseplan für Babys im ersten Lebensjahr, vom Schoppen bis zum ersten Brei.

Für Babys problematische Lebensmittel

Bei gewissen Lebensmitteln ist Vorsicht geboten. Bitte achten Sie bei der Säuglingsernährung auch auf folgende Punkte:

  • Zucker: Zuckerhaltige Lebensmittel wie Fruchtjoghurt, Fruchtzwerge, Pudding, Instant-, Baby- und Kräutertee, Sirup etc. gewöhnen den Geschmackssinn an Süsses und fördern Karies. Süssstoffe ebenfalls weglassen.

  • Salz: Babybreie ohne Salz und Bouillon zubereiten. Keine Salzstangen zum Lutschen geben. Salz belastet die nicht vollständig entwickelten Nieren.

  • Honig: Nuggis und Brustwarzen nie mit Honig einstreichen. Honig kann bestimmte Bakterien (Clostridium botulinum) und Sporen enthalten, die sehr gefährlich sein können.

  • Gluten: Glutenhaltige Getreidesorten (Weizen, Roggen, Hafer, Gerste) sollen frühestens im fünften und spätestens im siebten Monat angeboten werden.

  • Milchprodukte: Unverdünnte Kuhmilch (Vollmilch) wird frühestens ab dem elften Monat empfohlen, da sie sehr viel Eiweiss enthält und dadurch die Nieren stark belastet. Milchprodukte wie Quark, Frischkäse (Petit Suisse, Petit Gervais etc.) und Käse sollten im ersten Jahr möglichst noch ganz gemieden werden, da sie noch mehr Eiweiss enthalten als Joghurt und Milch.

  • Nüsse: Ganze Nüsse – insbesondere Erdnüsse – dem Kind erst nach drei Jahren geben. Es besteht Erstickungsgefahr, wenn eine Nuss in die Luftröhre gerät.

 

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