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Verstauchungen und Bänderriss

Umgeknickt, das Fussgelenk schwillt an und schmerzt: eine Verstauchung oder sogar ein Bänderriss? Erfahren Sie, was Sie selbst tun können und was der Arzt macht.

Einmal vertreten, und schon schwillt das Fussgelenk an, tut höllisch weh und lässt sich kaum noch bewegen. Ist es nur eine Verstauchung oder ist sogar ein Band gerissen?, fragen Sie sich. Nicht nur bei Sportlern kommen Verstauchungen und Bänderrisse am Sprunggelenk vor. Auch scheinbar nur leichtes Umknicken, beispielsweise wenn Sie noch schnell den Bus erreichen wollen und den Randstein übersehen, kann zu schmerzhaften Verstauchungen und Bänderrissen im Sprunggelenk führen.

Grundsätzlich können Sie Verstauchungen in allen Gelenken bekommen. Je nach Bewegung sind verschiedene Gelenke gefährdet: Verstauchungen in den Finger- und Handgelenken kommen häufig beim Skifahren vor, beim Springen ist meistens das Sprunggelenk betroffen, und Fussballer verstauchen sich am häufigsten die Knie. Bei der Verstauchung werden die Bänder und Muskelfasern schmerzhaft überdehnt, und kleine Blutgefässe können einreissen. Dies führt zu einem eindrucksvollen Bluterguss. Bei zu starker Überdehnung kommt es zum gefürchteten Bänderriss – häufig begleitet von einer Verletzung der Gelenkkapsel oder im schlimmsten Fall von einem Knochenbruch.

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DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN

Sind Sie umgeknickt und ist das Gelenk schmerzhaft geschwollen, ist es schwierig, selbst zu entscheiden, ob dort etwas gerissen, gebrochen oder nur überdehnt ist. Manchmal sind Knochenbrüche vorhanden, obwohl es sich gar nicht so schlimm anfühlt, und manchmal meint man vor lauter Schmerz, dass etwas kaputt ist, und es stellt sich bei der Untersuchung heraus, dass glücklicherweise alles okay ist. Auch wenn es umständlich ist, gehen Sie lieber zum Arzt. Er wird Ihr Gelenk untersuchen und dann je nach Befund eine Röntgenuntersuchung oder weitere Abklärungen durchführen lassen.

Für die Erstversorgung gilt auch hier, wie bei anderen «stumpfen» Verletzungen (z. B. bei Zerrungen), das PECH-Schema. Um weitere Schäden zu verhindern, sollten Sie Ihre Aktivität sofort einstellen. Und dann: kühlen, kühlen und nochmals kühlen. Dadurch verengen sich die Blutgefässe, die Entzündungsreaktion wird gestoppt, es tritt weniger Flüssigkeit ins umliegende Gewebe aus, und eine übermässige Schwellung und ein schmerzhafter, langwieriger Bluterguss können vermieden werden. Letztlich werden so auch die Schmerzen erträglicher und die Zwangspause kürzer. Aber übertreiben Sie es mit dem Kühlen nicht: Nach zehn Minuten sollten Sie eine Pause einlegen, ansonsten können sich die Gefässe als Gegenregulation wieder weiten. Verwenden Sie sogenannte Coolpacks, zerkleinerte Eiswürfel oder Erbsen aus dem Eisfach, mit einem Waschlappen oder einem Tuch umwickelt.

Um die betroffene Stelle zu komprimieren, also vor weiterer Schwellung zu schützen, sollten Sie einen Druckverband anlegen. Dazu wickeln Sie eine elastische Binde mit leichter Vorspannung ums Gelenk. Am effektivsten ist es, wenn Sie den Druckverband mit dem Kühlen kombinieren. Sie können die betroffene Stelle gut durch den Druckverband hindurch kühlen – dadurch ist die Gefahr einer Erfrierung deutlich geringer. Zu guter Letzt lagern Sie Ihren Fuss hoch, auch das verringert Einblutung und Schwellung.

Häufiges Umknicken im selben Gelenk kann ein Zeichen sein, dass Ihre Bänder die nötige Spannung verloren haben. Ihr Gelenk ist dann mehr oder weniger instabil und neigt dazu, bei Belastung erneut umzuknicken und so noch instabiler zu werden; weitere Verletzungen drohen. Sie sollten Ihr Gelenk durch spezielle Übungen und Muskelaufbau stabilisieren. Auch Bandagen während sportlicher Aktivität können Ihr Gelenk schützen. Aber auf Aktivitäten mit hohem «Umknickpotenzial» sollten Sie in Zukunft eher verzichten, um das Gelenk nicht weiter zu gefährden.

Achtung: In den ersten 24 Stunden gehört keine Wärme auf die verletzte Stelle, da dies die Gefässe öffnet und so die Schwellung verstärken würde.

 

DAS MACHT DER ARZT

Zeigt sich bei der ärztlichen Untersuchung, dass nichts weiter verletzt wurde, verschreibt er Ihnen Medikamente, die Schwellung und Schmerzen vermindern. Nach ein paar Tagen geht die Schwellung wieder zurück, die Schmerzen lassen nach und Sie können Ihr Gelenk wieder normal belasten.

Sollte sich aber herausstellen, dass Sie einen Bänderriss haben, ist in den meisten Fällen eine vorübergehende Ruhigstellung im Gips oder in einer stabilisierenden Bandage (Aircast) ausreichend. Nur bei ausgedehnten und funktionseinschränkenden Bandverletzungen ist eine Operation notwendig. Ist allerdings der Knochen mit verletzt, ist eine Operation fast immer unumgänglich. Nach der Operation müssen Sie Ihr Gelenk über eine längere Zeit schonen – die Krücken werden erst mal Ihr standfester Begleiter. Die Belastung nach einer solchen Verletzung erfolgt dann langsam und stufenweise. Durch Physiotherapie stärken Sie Ihre geschwächte Muskulatur und fördern die eingeschränkte Beweglichkeit. Ist alles gut verheilt, gibt Ihr Arzt grünes Licht und Sie können wieder richtig durchstarten.

 

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