Platz-, Schürf-, Schnittwunde
In den Finger geschnitten: Wie ging das Fingerkuppenpflaster? Erfahren Sie, was Sie bei Schnitt-, Platz- und Schürfwunden tun sollten, warum die Impfung gegen Tetanus wichtig ist und wann Sie zum Arzt gehen sollten.
Schnittwunden ziehen Sie sich in der Küche, beim Handwerken oder im Garten zu. Sie bluten im Gegensatz zu Schürfwunden viel stärker. Durch den Schnitt in die Tiefe werden grössere Blutgefässe durchtrennt.
Fingerkuppenpflaster: So zugeschnitten, passt es am besten.
DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN
Je nach Verletzung sind unterschiedliche Massnahmen zu ergreifen. Ruhe bewahren, zuerst die Wunde versorgen, Tetanusschutz abklären (Impfausweis) und entsprechend Ihrem Befund schnell zum Arzt!
Platzwunde: Versuchen Sie, den Verletzten zu beruhigen (und sich selbst auch). Das Blut macht dem Betroffenen schon genug Angst, verstärken Sie das nicht noch. Decken Sie die Wunde am besten mit einem sterilen Tuch aus dem Verbandskasten ab. Blutet die Wunde sehr stark, können Sie einen Druckverband anlegen. Über dem Verband können Sie mit Kühlelementen oder Coolpacks die Stelle kühlen. Dann: ruhig Blut und ab zum Arzt!
Schürfwunde: Reinigen Sie die Wunde unter fliessendem Wasser und desinfizieren Sie sie danach mit einem Antiseptikum. Haben Sie eine Schürfwunde, decken Sie diese dann mit einer Fettgaze ab. Fettgaze gibt es unter diesem Namen in der Apotheke zu kaufen und gehört in die Hausapotheke. Sie ist mit einer dünnen Paraffinschicht überzogen und verhindert, dass Verband und Wunde verkleben. So ist der Verbandswechsel schmerzloser, und die Wunde heilt schneller.
Schnittwunde: Auch bei einer Schnittwunde sollten Sie einen lockeren Verband zum Schutz der Wunde anlegen. Normalerweise stoppt die Blutung spätestens nach ein paar Minuten. Nehmen Sie gerinnungshemmende Medikamente wie Azetylsalizylsäure (Aspirin) oder Phenprocoumon (Marcoumar) ein, ist die Blutungszeit deutlich verlängert. Ist die Blutung nicht zu stoppen oder können Sie den Finger nicht richtig bewegen, müssen Sie zum Arzt. Neben den Blutgefässen kann schlimmstenfalls eine Sehne durchtrennt sein.
DAS MACHT DER ARZT
Platzwunden müssen vom Arzt behandelt werden, und blutüberströmte Kinderköpfe werden Sie daran nicht zweifeln lassen. Der Arzt reinigt und desinfiziert die Wunde und entscheidet, ob er die Wunde mit ein paar Stichen nähen muss oder ob ein paar Klebestreifen und ein Verband ausreichen. Wichtig ist, ob Ihr Kind bewusstlos war und wie es sich verhält. Bewusstlosigkeit und Erbrechen sprechen für eine Gehirnprellung. Dann kann es notwendig sein, dass Ihr Kind eine Nacht lang im Krankenhaus beobachtet wird. Ist es nur eine Platzwunde, müssen Sie mit Ihrem Kind einzig bei starken Kopfschmerzen und Erbrechen wieder zum Arzt.
Falls bei einem Schnitt eine Sehne durchtrennt wurde, muss der Arzt die Sehne wieder zusammennähen oder den Finger schienen.
Impfung gegen Wundstarrkrampf (Tetanus)
Kinder: Eine Impfung gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) ist für alle gesunden Kinder sinnvoll, weil eine Infektion häufig tödlich verläuft. Geimpft wird mit einem Totimpfstoff, der zu einem nahezu kompletten Impfschutz führt. Manchmal kommt es nach der Impfung zu Schwellung und Rötung an der Stichstelle, zu Magen-Darm-Beschwerden, Fieber oder einer Infektion der oberen Atemwege. Komplikationen sind sehr selten. Werden 10 000 Kinder geimpft, kommt es bei einem Impfling zu einem meist folgenlosen Fieberkrampf. Sehr selten ist auch ein sich schnell zurückbildender schockähnlicher Zustand möglich. Empfohlen werden drei Impfungen im ersten Lebensjahr und Auffrischungen vor Schuleintritt und im Jugendalter.
Erwachsene: Die Eidgenössische Impfkommission rät Erwachsenen, alle zehn Jahre eine Auffrischungsimpfung gegen Tetanus vornehmen zu lassen: ein kleiner Piekser, der kaum wehtut.