Ein Fall für concordiaMed:
saisonale Depression
Im Winter kann durch fehlendes Tageslicht der sogenannte «Winterblues», eine saisonale depressive Störung, entstehen. Wie sich der Winterblues bemerkbar macht, zeigt der heutige Fall aus der medizinischen Beratung von concordiaMed. Haben auch Sie eine medizinische Frage? concordiaMed, die 24-Stunden-Gesundheitsberatung der CONCORDIA, ist telefonisch rund um die Uhr für Sie da. In unserer Serie stellen wir Ihnen Fälle aus der Praxis vor.
Frau Z., 22 Jahre, ruft Ende November bei concordiaMed an: Ich bin seit einiger Zeit total müde und schlapp, obwohl ich nachts genügend schlafe. Tagsüber muss ich mich richtig zusammenreissen, um mich nicht immer wieder für ein Nickerchen hinzulegen. Ich befürchte, dass etwas nicht stimmt.
Fachberaterin concordiaMed: Haben Sie, abgesehen davon, dass Sie sich ständig müde fühlen, noch andere körperliche Anzeichen beobachtet? Zum Beispiel Fieber oder Schmerzen? Haben Sie in letzter Zeit abgenommen?
Frau Z.: Fieber oder Schmerzen habe ich nicht. An Gewicht habe ich eher zugelegt. Das ist aber nicht überraschend. Ich mag nicht kochen, habe dafür aber häufig Lust auf Süsses.
Fachberaterin: Was machen Sie beruflich?
Frau Z.: Ich habe fast zwei Jahre in Mexiko bei einem Entwicklungsprojekt mitgearbeitet. Das hat mir sehr gefallen. Seit September bin ich wieder zurück und habe mein Studium begonnen.
Fachberaterin: Wie würden Sie Ihre aktuelle Stimmung beschreiben?
Frau Z.: Eher bedrückt. Ich mache mir ständig Gedanken um alles. Solche Phasen hatte ich bereits als Teenager, in den letzten beiden Jahren aber eigentlich nicht mehr.
Fachberaterin: Wann sind diese Stimmungstiefs früher aufgetreten? Im Sommer oder im Winter?
Frau Z.: Im Winter. Meistens in den Wochen vor Weihnachten.
Fachberaterin: Auffallend ist, dass die Phasen, in denen Sie sich müde und bedrückt fühlen, nur in der dunklen Jahreszeit auftreten. In Mexiko, wo das ganze Jahr viel die Sonne scheint, hatten Sie diese Phasen nicht. Das und Ihr gesteigerter Appetit auf Süsses können Anzeichen für eine saisonale depressive Störung, auch «Winterblues» genannt, sein. Die Symptome könnten jedoch auch ganz andere Ursachen haben. Ich empfehle Ihnen deshalb, sich von Ihrem Hausarzt untersuchen zu lassen.
Frau Z.: Ich bin wirklich erleichtert, dass Sie mein Anliegen ernst nehmen. Ich wollte nicht direkt zum Arzt gehen, da ich nicht sicher war, ob ich mir nur etwas einbilde. Ich werde sofort einen Termin beim Hausarzt machen.
Winterblues oder Depression?
Die saisonal-affektive Depression (SAD), im Volksmund «Winterblues» genannt, tritt in der dunklen Jahreszeit auf. Das fehlende Tageslicht und die verminderte Lichtintensität können dazu führen, dass Sie sich müde, energielos und bedrückt fühlen sowie Heisshunger auf Süsses verspüren. Normalerweise helfen dagegen regelmässige, ausgedehnte Spaziergänge bei Tageslicht. Eine Lichttherapie kann unterstützend wirken. Wenn sich die Symptome im Frühling nicht verbessern, der Heisshunger einer Appetitlosigkeit und das Schlafbedürfnis einer Schlafstörung weichen, besteht der Verdacht auf eine echte Depression. In diesem Fall sollten Sie zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt gehen.